„Und so spielt ein Aufsteiger“, skandierten die etwa 2000 mitgereisten Essener Fans nach dem Spiel, als sie gemeinsam mit den Akteuren auf dem Rasen feierten. Auch wenn es ein bisschen früh ist, nach dem vierten Sieg in Serie hat der Essener Anhang natürlich allen Grund zum Feiern. Zumal die Bergeborbecker bewiesen haben, dass sie nach der Gala gegen Wuppertal, dem Moralsieg bei Kaan-Marienborn oder dem Arbeitserfolg gegen Köln II eben auch Zittersiege können.
Zwar ging die Mannschaft von Trainer Karsten Neitzel schon nach vier Minuten durch Florian Bichler in Führung und hätte danach durch drei Großchancen von Kapitän Benjamin Baier (17., 47. Und 48.) für die Vorentscheidung sorgen können. Nach der Pause kam jedoch die große Zeit des TV Herkenrath. Der furchtlose Aufsteiger rannte immer wieder auf das Essener Gehäuse an, ein Tor gelang der Mannschaft von Trainer Chris Burhenne jedoch nicht.
„Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, danach mussten wir die eine oder andere Situation überstehen, in denen du einen guten Torwart brauchst oder eben auch das Quäntchen Glück“, gab auch Essens Trainer Karsten Neitzel im Anschluss an die Partie zu. „Wir haben trotzdem unsere Torchancen gehabt. Die Jungs haben sich reingehauen, sind angelaufen und haben alles in die Waagschale geworfen.“ Erst wenige Minuten vor dem Ende machte der eingewechselte Enzo Wirtz den Deckel drauf. Mit dem Ergebnis zeigte er sich dann logischerweise zufrieden: „Wir werden uns nicht entschuldigen oder uns dafür schämen, sondern weiter mit breiter Brust auftreten.“
Und das werden sie wohl auch. Vier Siege am Stück feiere der Deutsche Meister von 1955 zuletzt in der Saison 2010/11 im Aufstiegsjahr in der NRW-Liga. Die Mannschaft des damaligen Trainers Waldemar Wrobel besiegte damals Westfalia Herne, Alemannia Aachen II, Fortuna Köln und den SV Schermbeck. Am Ende sind die Essener bekanntlich aufgestiegen. Schon am kommenden Freitag soll der fünfte Sieg her. Dann trifft die Neitzel-Elf auf den Bonner SC.
Für Herkenrath geht es zum Mitaufsteiger aus Lippstadt. TVH-Trainer Burhenne verspricht: „Wir machen so weiter und holen noch viele Punkte.“
Autor: Stefan Loyda