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RWE in der Einzelkritik: Das RevierSport-Hinrunden-Zeugnis

Drei Eckpfeiler bei Rot-Weiss Essen: Daniel Davari, Daniel Heber und Dennis Grote.
Drei Eckpfeiler bei Rot-Weiss Essen: Daniel Davari, Daniel Heber und Dennis Grote. Foto: Thorsten Tillmann
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Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat eine hervorragende Hinrunde gespielt: Platz eins, ungeschlagen in Pflichtspielen, Einzug in das DFB-Pokal-Achtelfinale. Besser hätte es für den Verein nicht laufen können. RevierSport hat den Spielern ein Hinrunden-Zeugnis erstellt.

In Teil eins werden die Torhüter, Verteidiger, sowie die beiden Kapitäne Marco Kehl-Gómez und Dennis Grote bewertet:

Torhüter: Daniel Davari (32) (18 Spiele, kein Tor, 1620 Minuten): Der ehemalige Nationaltorwart des Iran wurde vor der Saison vom Rivalen Rot-Weiß Oberhausen verpflichtet und setzte sich im Zweikampf um die Nummer eins im Essener Tor gegen Jakob Golz durch. Die Entscheidung für Davari sollte RWE-Trainer Christian Neidhart nicht bereuen. Der 32-Jährige strahlt eine enorme Ruhe aus und konnte in den Partien gegen Preußen Münster (1:0) und bei der U23 von Borussia Mönchengladbach (2:0) den Sieg in der Schlussphase jeweils mit einer Glanzparade festhalten. Dass die RWE-Defensive mit Alemannia Aachen die Beste der Liga ist (zwölf Gegentore) ich auch ein Verdienst von Davari. In der Liga stand der Torwart nur Ende November nicht zur Verfügung, als er wegen eines positiven Corona-Tests für zwei Spiele passen musste. Ein Top-Transfer!

Jakob Golz (22) (2 Spiele, kein Tor, 180 Minuten): Für den 22-Jährigen war es keine einfache Halbserie. Während Golz in der letzten Saison von Ex-Coach Christian Titz ab Oktober zum Stammtorwart befördert wurde und seine Sache stets gut machte, musste er in der jetzigen Spielzeit seinen Stammplatz an Daniel Davari abgeben. Trotzdem kam er in der Liga zweimal zum Einsatz: Gegen den Wuppertaler SV (6:1) und bei Alemannia Aachen (1:1) stand der talentierte Torwart aufgrund des Ausfalls von Davari zwischen den Pfosten und erledigte seinen Job fehlerfrei. Nach der Rückkehr der etatmäßigen Nummer eins, musste Golz wieder auf der Bank Platz nehmen. Dass Christian Neidhart große Stücke auf Golz hält, betonte der Trainer nach dem Wuppertal-Spiel: „Die Tatsache, dass wir zwei Top-Keeper haben, ist unheimlich schwer für Jakob. Eigentlich haben wir keine Nummer zwei.“

Defensive: Sandro Plechaty (23) (20 Spiele, 2 Tore, 1732 Minuten): Auch Sandro Plechaty war ein starker Transfer des Spitzenreiters der Regionalliga West. Vor der Saison wurde der 23-Jährige von der U23 von Schalke 04 verpflichtet und lehnte dafür sogar ein Trainingslager mit dem Bundesliga-Absteiger SC Paderborn ab. Dass der Rechtsverteidiger derart durchstarten würde, war nicht absehbar. In allen 20 Liga-Spielen stand der lauf- und spielstarke Plechaty in der Startelf und ist völlig zurecht unangefochtener Stammspieler unter Trainer Christian Neidhart. Auf seiner Position setzte er sich gegen Jonas Behounek durch. Auch der etatmäßige Rechtsverteidiger David Sauerland (Kreuzbandriss) wird Plechaty wohl nicht verdrängen können. Mit zwei Toren und fünf Vorlagen in der Liga konnte Plechaty auch seine Qualitäten in der Offensive unter Beweis stellen. Einer der Leistungsträger im RWE-Team!

Jonas Behounek (22) (3 Spiele, kein Tor, 100 Minuten): Die Hinrunde verlief für den Neuzugang vom Drittliga-Absteiger Sonnenhof Großaspach enttäuschend. Der Rechtsverteidiger konnte sich gegen Sandro Plechaty nicht durchsetzen und stand in den vergangenen acht Liga-Spielen nicht mal mehr im Kader. Das hatte einen Grund: Als Behounek Anfang November seine Chance erhielt und beim SV Bergisch Gladbach (2:0) in der Startelf stand, wirkte er schwerfällig und konnte nicht überzeugen. Er muss sich deutlich steigern, wenn er zumindest wieder in den 18er-Kader rücken will.

Daniel Heber (26) (20 Spiele, 2 Tore, 1800 Minuten): Der Innenverteidiger ist der einzige Spieler, der alle Liga-Spiele über die volle Distanz absolvierte. Warum? Ganz einfach: Heber ist in der Defensive eine Bank. Mit seiner Kopfball – und Zweikampfstärke, gepaart mit der enormen Schnelligkeit ließ er selbst Bundesliga-Stürmer, wie Ahmed Kutucu (beim 1:1 gegen Schalke II) und Fabian Klos (beim 1:0 im DFB-Pokal gegen Bielefeld) verzweifeln. Aber selbst der 26-Jährige hat ein Manko: Seine individuellen Fehler. Mit zwei Mega-Böcken leitete der Innenverteidiger Gegentore gegen Alemannia Aachen (1:1) und Wegberg-Beeck (3:2) ein. In Aachen kostete seine zu kurz geratene Rückgabe auf Jakob Golz sogar zwei Punkte. Dafür rettete Heber aber die ungeschlagene Serie des Tabellenführers, als er beim Derby in Gelsenkirchen gegen Schalkes U23 (1:1) mit seinem Kopfballtor in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte. Wenn Heber seine Form hält und die individuellen Fehler abstellt, ist er einer der besten Innenverteidiger der Liga.

Alexander Hahn (27) (20 Spiele, kein Tor, 1755 Minuten): Der Essener Abwehrchef ist aktuell aus der Startelf nicht wegzudenken. Dabei ging die Saison für ihn nicht gut los. Im Spitzenspiel bei der U23 von Borussia Dortmund (1:1) verschuldete Hahn völlig unnötig einen Freistoß, der zum Führungstor der Dortmunder führte. Und im darauffolgenden Heimspiel gegen Aufsteiger RW Ahlen (3:2) sah er bei beiden Gegentoren nicht gut aus. Im weiteren Saisonverlauf steigerte sich Hahn aber und bildete mit Heber die stabile und starke Innenverteidigung. Während sein Abwehrpartner durch seine Schnelligkeit und Kopfballstärke brilliert, übernimmt der 27-jährige Hahn den spielerischen Part und leitet das Aufbauspiel oft mit klugen, diagonalen Flugbällen ein. Einzig ein Tor fehlt ihm noch. Dabei war Alexander Hahn bei seinen vorherigen Vereinen stets als torgefährlicher Abwehrspieler bekannt.

Felix Weber (25) (4 Spiele, kein Tor, 121 Minuten): Der ehemalige Drittliga-Kapitän von 1860 München war seit Sommer vereinslos und wurde erst im Oktober von RWE kurzfristig als dritter Innenverteidiger verpflichtet, der die Optionen und Flexibilität in der Defensive erhöhen sollte. Obwohl der 25-Jährige nur 121 Liga-Minuten absolvierte, erledigte er seinen Job ordentlich. Bei seinem einzigen Startelfeinsatz in Homberg (4:0) ließ der Ex-Löwe mit seinen Neben– und Vorderleuten nichts anbrennen. Ein sehr guter Back-Up!

Kevin Grund (33) (15 Spiele, 1 Tor, 1279 Minuten): Jahr für Jahr behauptet das Essener Urgestein seinen Stammplatz. So auch unter Trainer Christian Neidhart. Grund ist als Linksverteidiger gesetzt und stand in 15 Liga-Partien in der Startelf. Seinen Job erledigte der Familienvater immer tadellos: Eine sehr geringe Fehlerquote, viel Erfahrung, Ballsicherheit und eine gute Technik zeichnen den dienstältesten RWE-Spieler im Kader (seit 2011 im Verein) aus. Falls er auch in der Rückrunde sein Level halten kann, werden die Verantwortlichen um eine erneute Vertragsverlängerung von Kevin Grund nicht herumkommen. Der Linksverteidiger ist weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft.

Felix Herzenbruch (28) (6 Spiele, kein Tor, 402 Minuten): Die 28-jährige Allzweckwaffe ist auf der Linksverteidiger-Position zwar hinter Kevin Grund nur zweite Wahl, zeigte in seinen vier Startelfeinsätzen in der Liga aber, dass er ein guter Spieler ist. Wenn die Tugenden Kampf und Einsatz gefragt sind, läuft „Herze“ von Beginn an auf. Wie auch im DFB-Pokal. In beiden Duellen gegen Arminia Bielefeld (1:0) und Fortuna Düsseldorf (3:2) stand der robuste Defensiv-Allrounder in der Startelf und konnte überzeugen. Eigentlich hätte Herzenbruch, der seine Rolle sehr gut annimmt, mehr Einsatzzeit verdient. Aber: Grund macht seine Sache zu gut, um ausgetauscht zu werden.

Mittelfeld: Dennis Grote (34) (19 Spiele, 4 Tore, 1529 Minuten): Ohne Zweifel: Dennis Grote war der beste Spieler der Hinrunde. Dass der Routinier derart auftrumpfen würde, dachten wohl die wenigsten RWE-Fans. Während er zu Beginn der vergangenen Saison von Ex-Coach Christian Titz noch als „Quarterback“ betitelt wurde, sortierte Titz seinen Sechser im Verlauf der Spielzeit ohne einen erkennbaren Grund aus. Auch in dieser Saison sah es in den ersten Spielen nicht gut für den 34-Jährigen aus. Weder im Niederrheinpokalfinale gegen Kleve (3:1), noch bei den spielerisch enttäuschenden ersten beiden Heimspielen gegen Wiedenbrück (1:1) und Ahlen (3:2) stand der Familienvater in der Startelf. Christian Neidhart baute dann aber auf den 34-Jährigen und wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: Grote ist der Kopf der Mannschaft, immer anspielbereit, mit extrem viel Spielverständnis ausgestattet und dazu in der Defensive mit seiner Kopfball – und Zweikampfstärke unverzichtbar. Und: Mit vier Toren und vier Vorlagen in der Liga, sowie einem Assist gegen Fortuna Düsseldorf, stellte der ehemalige Bundesliga-Profi auch seine Offensiv-Qualitäten unter Beweis. Grote ist der verlängerte Arm des Trainers und ein absoluter Glücksfall für die Essener Mannschaft. Falls es eine Wahl zum Spieler der Hinrunde in der Regionalliga West geben würde, könnte der Sieger nur Dennis Grote heißen.

Marco Kehl-Gómez (28) (20 Spiele, 4 Tore, 1624 Minuten): Der Essener Kapitän ist ein sehr wichtiger Spieler für die Mannschaft. Auf dem Platz glänzt der 28-Jährige mit viel Einsatz und Mentalität und auch abseits vom Spielgeschehen ist der Spielführer vorbildlich und sorgt für ein gutes Klima innerhalb der Mannschaft. Der zentrale Mittelfeldspieler ist ein Leistungsträger und erzielte bereits vier Saisontore. Dazu war er auch gegen Fortuna Düsseldorf erfolgreich, als er den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 erzielte. Nach dem enttäuschenden 1:1-Auftaktspiel gegen Wiedenbrück, ging der Kapitän voran und nahm seine Mannschaft in die Pflicht: „Das darf uns in dieser Form nicht passieren!“ Es sollte im Stadion Essen ein einmaliger Ausrutscher bleiben.

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3. Liga

Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
5 1. FC Saarbrücken 32 13 13 6 54:35 19 52
6 SV Sandhausen 33 14 10 9 51:47 4 52
7 Rot-Weiss Essen 32 15 6 11 50:46 4 51
8 SpVgg Unterhaching 33 14 7 12 45:43 2 49
9 Erzgebirge Aue 33 13 10 10 42:42 0 49
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 Rot-Weiss Essen 17 11 2 4 32:23 9 35
2 SpVgg Unterhaching 17 10 3 4 29:17 12 33
3 SSV Ulm 1846 16 9 5 2 28:15 13 32
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
10 Arminia Bielefeld 16 4 5 7 19:22 -3 17
11 Erzgebirge Aue 17 3 8 6 17:27 -10 17
12 Rot-Weiss Essen 15 4 4 7 18:23 -5 16
13 TSV 1860 München 17 4 4 9 15:22 -7 16
14 SpVgg Unterhaching 16 4 4 8 16:26 -10 16

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1
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Mittelfeld

7 351 0,2
7 375 0,2
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1 5 103 0,4
2 4 172 0,3
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1
Cedric Harenbrock

Mittelfeld

5 230 0,3
2 4 287 0,3
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
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