Die Aufgaben, die auf Essens Vorsitzenden Marcus Uhlig warten, die sind enorm. Zum einen ist da der Unmut über eine abermals enttäuschend verlaufene Hinserie. Nach 21 Partien steht RWE auf Platz sieben - 15 Zähler hinter Spitzenreiter Viktoria Köln. Das hatten sich in Essen alle anders vorgestellt. Vor allem deshalb, da in dieser Saison der Meister direkt aufsteigt - ohne die lästige Relegation.
Im Interview mit dem Fachmagazin "Kicker" gibt Uhlig zu: "Ich will da gar nicht um den heißen Brei herumreden. Die aktuelle Situation ist nicht gut. Wir sind in der Hinrunde nicht wirklich von der Stelle gekommen, sind nur Mittelmaß. Und wir wissen, dass wir das auf Dauer nicht anbieten können."
Wobei der RWE-Boss viele Entscheidungen, die im Sommer getroffen wurden, verteidigt. Vor allem die Trainerwahl im April 2018. Uhlig ist überzeugt davon, dass Karsten Neitzel zu RWE passt. Er betont im "Kicker": "Er hat verstanden, wie RWE funktioniert."
In der kommenden Saison muss er das beweisen, bis dahin wartet auf Uhlig und RWE viel Arbeit, denn der Vorsitzende des Vereins hat viel vor. Seine Vision: "Unser Ziel bleibt es, die Regionalliga so schnell wie möglich zu verlassen. Es ist meine Pflicht, daran zu arbeiten, dass wir den Etat erhöhen können. Es geht darum, RWE so aufzustellen, dass die Wahrscheinlichkeit auf sportlichen Erfolg erhöht wird. Dafür brauchen wir externe Partner."
Womit man bei den Problemen Nummer zwei und drei ist. Zum einen läuft die Aktion "Hoch3" aus, die Essener verlieren so ihre Planungssicherheit. Zum anderen hat man noch keinen strategischen Partner gefunden, der RWE finanziell auf eine andere Ebene heben kann. Uhlig zum Thema "Hoch3": "Wir sind uns bewusst, dass es - Stand jetzt - einige Leute gibt, die sich Gedanken machen, ob sie ab Sommer noch ins Stadion kommen und uns unterstützen. Das macht unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir mit sportlich ambitionierten Zielen in die nächste Saison gehen können, sicherlich nicht einfacher."
Denn Uhlig will ein "[article=402435]Spitzenteam ins Rennen schicken[/article]", das im Kampf um den Drittliga-Aufstieg "so gut wie möglich ist." Allerdings vermutlich noch ohne das Geld eines Investors. Uhlig zum "Kicker": "Wir beschäftigen uns damit. Aber wir können hier bestimmt nicht jeden x-beliebigen Investor an Bord holen. RWE ist nun einmal ein besonderer Verein." cb