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Hall of Fame
Rahn und Beckenbauer in einer Elf

Foto: dpa
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Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund eröffnet eine „Hall of Fame“. Auch Günter Netzer und Lothar Matthäus sind dort aufgenommen.

Am Ende stach er sogar Rudi Völler und Jürgen Klinsmann aus: Helmut Rahn, Weltmeister von 1954 und Idol von Rot-Weiss Essen, bekam als letzter von elf Fußballern seinen Platz in der neuen Ruhmeshalle des Deutschen Fußballmuseums. Ebenfalls in der „Hall of Fame“: Matthias Sammer, der einzige Fußballer aus dem Osten, und der einstige Mönchengladbacher Günter Netzer — beide verdrängten überraschend Wolfgang Overath (1. FC Köln) aus der Jahrhundert-Elf.

Eine Elf aus 118 Jahren DFB-Historie

Zwei Dutzend Sportjournalisten hatte das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund beauftragt, die Jahrhundert-Elf für die „Hall of Fame“ zu berufen. Die Aufgabe erschien zunächst nicht besonders schwierig. Ein Torwart, drei Verteidiger, vier Mittelfeldspieler und drei Stürmer — so sollte die erste Elf aus 118 Jahren DFB aufgestellt sein. Die Bedingung: Die Nationalspieler mussten ihre Karriere vor mindestens fünf Jahren beendet haben. Deshalb durfte kein Weltmeister von 2014 rein.

Hall of Fame: Bei fünf Spielern gab es keine Diskussion

Bei fünf Nationalspielern gab es keine langen Diskussionen. Sepp Maier im Tor, Franz Beckenbauer in der Abwehr, Fritz Walter und Lothar Matthäus im Mittelfeld sowie Gerd Müller im Sturm — fünf von elf Positionen besetzt. Dann die erste Überraschung: Paul Breitner und Andreas Brehme verdrängten nach langer Debatte Berti Vogts und Jürgen Kohler.

Beim Mittelfeld flammte der alte Streit aus den 70er-Jahren auf: Overath oder Netzer — eine Glaubensfrage, die schon damals die Republik verrückt machte. Diesmal gewann, anders als beim WM-Sieg 1974, Netzer. Sammer kam rein, obwohl er nie Weltmeister war. Aber Titel waren nicht das einzige Kriterium. So rutschte auch Uwe Seeler problemlos in die Elf. Auftreten, Fußballwerte, Nachhaltigkeit: Die Jury beurteilte auch die Persönlichkeit des Kandidaten.

Herberger Trainer des Teams in der Hall of Fame

Darum war nicht sicher, dass Sepp Herberger als Trainer tatsächlich gewählt wird. Die Jury sparte in der Debatte die NSDAP-Vergangenheit des Weltmeisters von 1954 nicht aus. Man hielt ihm zugute, dass er nach der Entnazifizierung 1945 anstandslos weiterarbeiten durfte. Er wird Anfang April auf einer Gala im Fußballmuseum ebenso geehrt wie sein Boss: Helmut Rahn überstand die Konkurrenz zu Jürgen Klinsmann, der noch in der Vorauswahl favorisiert worden war.

„Wir haben in der Jury hart um jeden einzelnen Namen gerungen. Am Ende ist es gelungen, die herausragenden Spieler-Generationen in dieser Gründungself zusammenzuführen“, sagt Museumschef Manuel Neukirchner.

Die Hall of Fame in der Übersicht:

Tor: Sepp Maier

Abwehr: Paul Breitner, Franz Beckenbauer, Andreas Brehme

Mittelfeld: Matthias Sammer, Lothar Matthäus, Günther Netzer, Fritz Walter

Sturm: Helmut Rahn, Gerd Müller, Uwe Seeler

Autor: Pit Gottschalk

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