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Proteste? Das planen die WSV-Fans im Derby

Foto: Micha Korb
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Die nationalen Proteste gegen die Kommerzialisierung des Fußballs werden ihre Spuren auch im sonntäglichen Regionalliga-Derby zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen hinterlassen. 

Die WSV-Fans wollen für 19 Minuten und 54 Sekunden schweigen. Der Countdown zum Derby läuft: Am Sonntagnachmittag empfängt der Wuppertaler SV Rot-Weiss Essen zum 20. Spieltag der Regionalliga West (14 Uhr). Und die Spannung in der Region steigt, schließlich hält der deutsche Amateurfußball kaum eine Partie bereit, die so sehr elektrisiert wie blau-rot gegen rot-weiss.

Das wird sich auch auf die Besucherzahlen am Wuppertaler Stadion am Zoo niederschlagen. Durchschnittlich kamen rund 2500 Fans zu den Heimspielen des WSV, am Sonntag werden um die 6000 Zuschauer erwartet, darunter knapp 1000 Essener. Da sei eine stimmungsfreudige Kulisse obligatorisch - möchte man meinen. Doch zumindest in den ersten 20 Minuten werden höchstens die Essener Anhänger - wenn überhaupt - zu hören sein.

Denn: Das "Bündnis der Fanszenen Deutschlands" hatte vor dem Wochenende zum deutschlandweiten Stimmungsboykott gegen die Kommerzialisierung des Fußballs aufgerufen. Fast alle Fankurven der Bundesligisten leisteten Folge. Die Geräuschkulisse im Dortmunder Signal-Iduna-Park beispielsweise glich im Spiel gegen Freiburg am Samstag in der ersten Halbzeit der eines Gespensterhauses.

Für die Polizei ist das Derby zwischen WSV und RWE kein Hochrisikospiel

Nun haben Teile der Wuppertaler Fanszene ebenfalls angekündigt, im Derby schweigen zu wollen. Und das passend zum Gründungsjahr (1954) des Vereins für genau 19 Sekunden und 54 Sekunden. Das gab die Fangemeinschaft "Aktive Gegengerade Wuppertal" am Freitagabend auf ihrer Facebook-Seite bekannt. "Wir wünschen und fördern die Vernetzung und Kooperation aller Fans des Wuppertaler Sportverein zum Wohle des Vereins und erkennen auch die Notwendigkeit, der ausufernden Kommerzialisierung und Modernisierung des Fussballs als reines Marketinginstrument Grenzen zu setzen", schrieb das Bündnis in einem Statement. So wolle man sich mit den Protesten auf "eigene Weise" solidarisieren. "Wir werden am Sonntag mindestens 19.54 Minuten schweigen und laden hiermit alle Fans auf der Gegengerade ein, es uns gleich zu tun."

Übrigens: Etwas überraschend wurde das Derby von der Polizei nicht als Hochrisikospiel eingestuft, sondern "nur" als "Spiel mit Gefährdungspotenzial." Dennoch werden viele Beamte im Einsatz sein, schließlich bietet die Partie traditionell fruchtbaren Boden für Konflikte und Ausschreitungen. Das ist dieses Mal auch der sportlichen Ausgangsposition geschuldet. Erstens brennen die Wuppertaler auf eine Revanche für die 1:5-Rutsche in Essen am zweiten Spieltag, hinzu kommt: Aktuell leisten sich beide Teams mit 27 Punkten auf dem Konto in der Tabelle Gesellschaft. Sie belegen den siebten (WSV) und achten (RWE) Rang.

Es ist also angerichtet - jetzt müssen die Wuppertaler nur noch ohne den Support ihrer Fans in der Anfangsphase auskommen. ea

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