Wie bei den Vorstellungen eines neuen Cheftrainers üblich, gehörte das erste Wort der Pressekonferenz wieder Mal Mikhail Ponomarev, der auf englisch seine Entscheidung zum erneuten Trainerwechsel bekannt gab. „Wir sind sehr glücklich über die Lösung. Heiko Vogel ist der richtige Mann für den nächsten Schritt in unserer Entwicklung“, sagte Ponomarev, der aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben sollte. „Das Jahr lief nicht so erfolgreich wie geplant. Mit diesem Tag beginnt die neue Saison“, stellte der Unternehmer klar, für den die Entscheidung mit Blick auf die letzten drei Spiele und das Finale im RS-Niederrheinpokal notwendig schien.
„Ich bin stolz. Es ist ein neues Kapitel in der Geschichte des KFC Uerdingen. Wir wollen so erfolgreich sein, wie zuvor“, sagte Ponomarev, dessen Plan nach der schnellen Entlassung des erfolglosen Norbert Meier zunächst so aussah, dass Frank Heinemann die Mannschaft bis zum Saisonende betreuen sollte. Heinemann, der künftig als Co-Trainer ins zweite Glied zurückkehren wird, ist nicht nur der 2:0-Erfolg im Niederrheinpokal-Halbfinale bei RWE zuzuschreiben – mit dem 4:2-Erfolg in Aalen dürfte nun auch der Klassenerhalt nach schwacher Rückrunde unter Dach und Fach sein.
Ponomarev über Heinemann und den MSV Duisburg
Warum sich der 45-Jährige dennoch für einen erneuten Trainerwechsel entschied, begründete Ponomarev so: „Wir haben mehr Zeit, das ist der Grund. Die neue Saison beginnt bereits Ende Juli.“ Trotzdem sprach der Präsident Frank Heinemann ein großes Dankeschön aus. „Er hat einen guten Job gemacht und die Atmosphäre im Team gehalten. Das war nicht immer einfach. Wir sind glücklich, dass er bleibt.“
Auf die kritische Nachfrage bezüglich der vielen Trainer, die unter ihm kamen und wieder gingen, antwortete Ponomarev deutlich mit einem Vergleich zwischen den Zweitliga-Kellerkindern MSV Duisburg und FC Ingolstadt. „Was ist besser? Ingolstadt mit fünf Trainern oder Duisburg, die am Trainer festgehalten haben? Wer hält jetzt die Klasse?“, versuchte Ponomarev die kritischen Stimmen zu unterdrücken. Er machte deutlich: "Wenn es nötig ist und uns an unser Ziel bringt, hole ich 18 Trainer."
Fest steht jedenfalls, dass auch Heiko Vogel den Druck des Präsidenten früher oder später spüren wird. Aktuell freut sich der 43-Jährige wie bereits der eine oder andere Trainer vor ihm viel mehr über seine erste Profistation in Deutschland. „Die Zeit in der Schweiz und in Österreich war toll und erfolgreich. Aber Deutschland war immer mein Ziel. Vor allem hier im Westen wird Fußball anders gelebt, es gibt viele Traditionsklubs“, sagte Vogel über die spannende Aufgabe beim KFC.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll