Nach Erkenntnissen der Bundespolizei sollen an den Ausschreitungen am Freitagabend auch Fans des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen beteiligt gewesen sein. Das erklärte Bundespolizeisprecher Volker Stall auf Nachfrage der WAZ.
Während der An- und Abreise sollen Anhänger der Moskitos Essen immer wieder die Konfrontation mit Fans aus Herne gesucht haben. "Das gab es so in den vergangenen Jahren noch nicht", zeigte sich Stall überrascht. "Doch warum das im Eishockey so aufgeflammt ist, ist unklar."
200 Platzverweise
Rund um die Partie in der Eishockey-Oberliga hatte die Polizei am Freitagabend 200 Platzverweise ausgesprochen. Diese Zahl sei jedoch nicht identisch mit der Zahl der auffällig gewordenen Personen, da sich eine Reihe von ihnen wiederholt zusammengerottet habe und man die Maßnahme daher wiederholt habe anwenden müssen.
Auf der Anreise zum Spiel habe eine Gruppe von Fans die mitreisenden Beamten mit Gesängen beleidigt. Als die Polizei die Personalien des "Anheizers" der Gesänge habe aufnehmen wollen, hätten sich rund 30 Personen im Zug mit ihm gegen die Polizisten solidarisiert.
Bei der Ankunft am Bahnhof Essen-West sei es dann immer wieder zu gegenseitigen Provokationen und versuchten körperlichen Auseinandersetzungen zwischen den Fans beider Lager gekommen. Auch während der Abreise sprach die Polizei zahlreiche Platzverweise aus. Die Polizei berichtet von Fans des Herner EV, die sich hoch aggressiv gezeigt hätten.
Insgesamt leitete die Bundespolizei eigenen Angabe zufolge drei Strafverfahren wegen Beleidigung sowie wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittel- und Sprengstoffgesetz ein. rs