Es handelte sich um Torjäger Marcel Platzek. Der 28-jährige Angreifer der nach einem Innenbandriss wieder langsam an die Mannschaft herangeführt werden muss, hätte den trägen Essener Offensivbemühungen im zweiten Durchgang wohl gutgetan. Doch „Platzo“ reiste nicht mit in die ehemalige Bundeshauptstadt. „Er hat gesagt, dass es sich nicht lohnen würde, wenn er mitfährt. Er hat erst zweimal trainiert, ich hätte ihn auch mitgenommen. Das Signal kam von ihm“, beteuerte Neitzel nach dem Spielende.
Nach der überraschenden 1:0-Führung durch Innenverteidiger Philipp Zeiger verpasste es RWE mehr aus der Führung zu machen. Trainer Karsten Neitzel gestand: „Wenn du führst, musst du einfach mehr daraus machen. Das müssen wir uns ankreiden. Unter dem Strich haben wir vor dem Tor zu wenig Gefahr gehabt, dass man das Gefühl gehabt hätte, wir machen noch ein zweites Tor.“ Einzige Ausnahme: Eine Flanke von Lukas Scepanik, die Neuzugang Max Wegner jedoch nicht auf den Kasten von BSC-Schlussmann Martin Michel bringen konnte. „Da wäre nochmal die Chance da gewesen, um so ein Spiel dreckig nachhause zu bringen, wenn es schon fußballerisch nicht läuft.“
Der RWE-Trainerstab hofft nun, dass sich das Lazarett in den kommenden Wochen langsam auflöst. So könnten eben Marcel Platzek, aber auch Kevin Freiberger schon bald in die Mannschaft zurückkehren. „Wir haben vielleicht ein paar Optionen mehr, sodass man im 4-4-2 oder im 4-3-3 spielen kann. Das sind nochmal andere Typen“, erklärte Neitzel hoffnungsvoll. Einen weiteren Verlust musste die Mannschaft von der Hafenstraße dennoch hinnehmen: Torschütze Zeiger hatte die fünfte gelbe Karte kassiert.
Autor: Max Daum