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Parallelen zum BVB: Klopp und Liverpool in historischer Krise

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Jürgen Klopp und der FC Liverpool durchleben derzeit eine historische Krise. Es gibt Parallelen zu Klopps letzter Saison bei Borussia Dortmund. 

Nachdem der FC Liverpool in der letzten Saison die 30-jährige Durststrecke in der Premier League beenden konnte und den begehrten Ligatitel feiern konnte, blickten die Fans der Reds voller Vorfreude auf die nächste Saison. So konnte Jürgen Klopp mit Thiago vom FC Bayern München auch noch einen der begehrtesten Fußballer Europas unter Vertrag nehmen, der Liverpools Spiel einen neuen Ansatz verpassen sollte. Die nächsten Titel waren quasi nur eine Frage der Zeit.

Im März muss in der englischen Arbeiterstadt resigniert festgestellt werden, dass der Klub extrem weit davon entfernt ist, wieder Trophäen sammeln zu können. In der Premier League liegt Liverpool weit abgeschlagen hinter dem Tabellenführer Manchester City, sogar die Qualifikation für die Champions League wackelt bedenklich. Was ist nur passiert? Jürgen Klopp wird in den letzten Wochen immer wieder an die Schreckenssaison 2014/15 mit [url=/fussball/1bundesliga-2021-mannschaften-211100191-borussia-dortmund.html]Borussia Dortmund[/url] erinnert. Und tatsächlich gibt es so einige Parallelen.

Verletzungsmisere in Liverpool

Die auffälligste Gemeinsamkeit ist definitiv die hohe Anzahl an Ausfällen. Der BVB hatte in der Spielzeit 14/15 mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. Ilkay Gündogan hatte zu Saisonbeginn noch mit Rückenproblemen, Kuba mit den Folgen seines Kreuzbandrisses und anderer Muskelverletzungen zu kämpfen. Marco Reus hatte zum ersten Mal im BVB-Trikot ernsthafte Schwierigkeiten langfristig gesund zu bleiben und in der Defensive waren lediglich Neven Subotic und Neuzugang Matthias Ginter fast durchgängig fit.

In Liverpool häufen sich die Verletzungen ebenfalls in der Defensive an: Mit Virgil van Dijk, Joe Gomez und dem ehemaligen [url=/fussball/1bundesliga-2021-mannschaften-211200411-fc-schalke-04.html]Schalker[/url] Joel Matip fallen die etatmäßigen Stamminnenverteidiger allesamt langfristig aus. Darüber fehlten Klopp zwischenzeitlich auch die aus der Not heraus zu Verteidigern umgeschulten Fabinho und Jordan Henderson.

Gefühlt jede Woche spielt ein anderes Duo in der Innenverteidigung der Reds. So auch der Ex-Schalker Ozan Kabak, der im Winter nach Liverpool wechselte. Das blinde Verständnis fehlt und so fängt sich die Klopp-Elf Woche für Woche vermeidbare Gegentreffer. In Dortmund war es vor über sechs Jahren genauso.

Heimschwäche der Klopp-Mannschaften

Bei seiner Präsentation 2008 in Dortmund versprach Klopp „die eine oder andere Vollgasveranstaltung“. Vor allem in Heimspielen sollte dies der Fall sein. Im Westfalenstadion war der BVB kaum zu bezwingen. In der katastrophalen Hinrunde der Saison 2014/15 war davon nichts zu spüren.

Am ersten Spieltag kassierte der BVB nach neun Sekunden den ersten Gegentreffer von Leverkusen (0:2) und auch ansonsten war Dortmund alles andere als stabil. In der Hinrunde gewann der BVB lediglich drei Heimspiele, verlor unter anderem gegen den HSV und Hannover.

An der Anfield Road waren Liverpool und Jürgen Klopp seit 2017 in der Premier League ungeschlagen. Diese Serie riss Anfang Januar gegen den Abstiegskandidaten FC Burnley (0:1). Seitdem folgten fünf weitere Heimpleiten in Folge. So etwas ist in der Historie des Klubs noch nie passiert.

BVB und Liverpool: Neuzugänge zünden nicht

Ein weiterer Faktor der Dortmund-Krise waren die nicht überzeugenden Neuzugänge. An erster Stelle ist da natürlich Ciro Immobile zu benennen, aber auch Kevin Kampl, Matthias Ginter, Adrian Ramos, Dong-won Ji sowie Rückkehrer Shinji Kagawa überzeugten nicht.

In Liverpool kommt bislang Thiago nicht in Form, was allerdings auch mit Verletzungsproblemen zu erklären ist. Konstantinos Tsimikas spielt bei den Reds gar keine Rolle, aber zumindest Diogo Jota hat konstant geliefert. Der Portugiese wurde allerdings von einer hartnäckigen Verletzung ausgebremst.

Borussia Dortmund in der Saison 2014/15 und das heutige Liverpool haben sich unerklärliche Ausrutscher geleistet. Sowohl im Kollektiv, als auch im individuellen Bereich. Beide Mannschaften wirkten überspielt, müde und vor allem eines: Nicht mehr wie eine Klopp-Mannschaft. Der Glaube an die eigenen Qualitäten fehlte dem BVB lange Zeit immens. In Liverpool ist man derzeit an genau diesem Punkt.

In England warten Beobachter nur darauf, dass der Knoten der Reds endlich platzt, aber es passiert nicht. Woche für Woche bleibt es bei unglücklichen Auftritten, bei denen sie in der Offensive beste Chancen nicht nutzen und in der Defensive patzen. „Die Probleme, die wir in diesem Jahr hatten, waren in der Form für mich etwas komplett Neues“, teilte Klopp kürzlich mit. So neu kommen sie den BVB-Fans gar nicht vor.

Autor: Damian Ozako

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