"Er hat dem Klub sicher mit Geld geholfen. Aber er hat einige Versprechungen nicht eingehalten", sagt Neururer in einem Interview mit der "Bild". Can hätte auf der Mitgliederversammlung gesagt, dass die Saison durchfinanziert sei. Das könnte jedoch gar nicht sein, weil den Wattenscheider Spielern nicht einmal die Juni-Gehälter gezahlt werden können.
Auf die Frage, ob Wattenscheid eine Insolvenz drohe, vermeidet Neururer indes eine klare Antwort. "Das wird man sehen", heißt es seitens des 64-Jährigen. Das Budget, das Can dem Verein vorgegeben hat, hätten die Verantwortlichen schließlich eingehalten, um Spieler zu verpflichten und den Vertrag mit Trainer Farat Toku zu verlängern. Neururer: "Can hat Zahlen genannt, die jetzt nicht mehr zu halten sind. Der Verein muss gegen ihn vorgehen."
Klar ist: Die ungewisse Situation - ausgerechnet unmittelbar vor dem Regionalliga-Start beim SC Verl (Samstag, 14 Uhr) - lässt ein normales Arbeiten für Neururer derzeit nicht zu. "Das Budget ist theoretisch nicht ausgeschöpft, aber praktisch ist ja kein Geld da", fährt er fort. Gemeinsam würde man zwar versuchen, Fakten zu schaffen und an einer Lösung zu arbeiten. "Aber irgendwann ist auch meine Geduld zu Ende", macht der gebürtige Marler klar.
Begründung von Can: Mangelnder Respekt
Can hatte seinen Rücktritt am Montag damit begründet, dass ihm von den handelnden Personen des Vereins nicht der nötige Respekt entgegengebracht worden war. Er nannte zwar keine Namen, dürfte aber voraussichtlich Aufsichtsratsmitglied Josef Schnusenberg gemeint haben, der in einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) von einem schwer beschädigten Image der SG Wattenscheid geredet hatte.