Die Vorzeichen für das Spiel von Rot-Weiß Oberhausen gegen Viktoria Köln standen nicht gut. Nach dem 0:6-Debakel im DFB-Pokal gegen den SV Sandhausen stand die Frage im Raum, wie die Elf von Mike Terranova diesen Rückschlag verkraftet.
Der Trainer gab mit der Formation die erste Antwort auf die desolate Leistung im Pokal. Zwei personelle Änderungen im Vergleich zur Stammelf der ersten vier Spiele des Jahres nahm Terranova vor: Christian März rückte für Cihan Özkara ins Aufgebot. Kai Nakowitsch ersetzte den ausfallenden Jannik Löhden in der Innenverteidigung. RWO lief also ohne echten Mittelstürmer auf. „Ich habe es bewusst mit einem schnellen und wendigen Angreifer gegen die großen Verteidiger versucht“, rechtfertigte Terranova die Aufstellung mit Shaibou Oubeyapwa als "falschen Neuner".
Und die neue Formation wusste zu gefallen. Die Kleeblätter erspielten sich Chance um Chance und zeigten ein tolles Umschaltspiel. „Wir wussten schon fast eine Woche vor dem Spiel davon. Jeder hat es gewusst, jeder hat es verstanden. Ich denke, man hat gesehen, dass es geklappt hat“, sagte auch Kapitän Patrick Bauder zur Umstellung gegen die Viktoria. Eine ungewohnte Position spielte auch Yassin Ben Balla als linker Flügelspieler. “Das hat gut funktioniert. Das Einzige, was gefehlt hat, waren die Tore”, bedauerte der Franzose.
Viktoria effizienter, “echte” Stürmer helfen nicht
Zu einem Tor hat es mit dem neuen System nicht gereicht und die Partie ging mit 0:2 verloren - erste Pleite in der Liga. Hat da doch ein echter Vollstrecker gefehlt? Die Antwort gaben die Stürmer letztlich selbst, denn sowohl Raphael Steinmetz als auch Tarik Kurt und Sinan Özkara konnten nach ihren Einwechselungen nicht treffen. “Wir haben eine richtig gute Mannschaftsleistung gezeigt. Es konnte nur keiner das Tor treffen”, stellte Steinmetz enttäuscht fest.
Der ehemalige Vollblutstürmer Terranova war am Ende des Tages natürlich alles andere als zufrieden mit den Killer-Qualitäten seiner Schützlinge: “Wir haben den Ball zu oft hin und her gelegt, dann nochmal da hin und da hin. Vielleicht hätte mal einer einfach draufhauen sollen”, stellte er unmissverständlich klar. Wie er im nächsten Spiel gegen die U23 von Borussia Dortmund (Mittwoch, 19 Uhr) spielen lassen wird, wollte er noch nicht verraten.
Autor: Philip Ronden