Wieder ein Dämpfer für die SG Wattenscheid 09. Ein potentieller Investor hat seine Zusage zur finanziellen Unterstützung zurückgezogen. Wie der finanziell angeschlagene Klub mitteilte, ist die Großprämie „Nennung im Stadionnamen“ wieder zu haben. Der Betrag von 20.000 Euro, den die Betreiber der Ferienanlage „Camp Louis Mallorca“ dafür hatten aufbringen wollen, wurde zurückgebucht.
Die Worte, die die Verantwortlichen in der eigens für diesen Vorfall aufgesetzten Pressemitteilung wählen, geben Spekulationen Raum. „Das emotionale Hin und Her, was diese Menschen mit den Rückbuchungen verursachen, macht den Fans und Vereinsverantwortlichen natürlich arg zu schaffen. Wir hoffen daher, dass uns in Zukunft nunmehr ehrliche Spender erreichen.“
Camp Louis Mallorca wird doch nicht Namensgeber
Die Behauptung, dass „Camp Louis Mallorca“ es ernst nicht meinte mit der Prämie, scheint etwas überraschend. Denn die Betreiber der Ferienanlage hatten auf ihrer Facebook-Präsenz auf den Erwerb der Rechte zur Nennung im Stadionnamen hingewiesen.
Es liegt die Vermutung nahe, dass sich die Verantwortlichen von Camp Louis unter dem Engagement etwas anderes vorgestellt hatten. „Wir freuen uns euch mitzuteilen, dass unser Camp in Wattenscheid und sogar im ganzen Ruhrgebiet bekannt wird“, heißt es bei Facebook. „Wir werden Namensgeber vom Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid. Camp-Louis-Mallorca-Lohrheidestadion.“
Bereits der zweite Spender-Rückzug
Das klingt, als habe dem Kauf der Prämie ein Missverständnis seitens des Käufers zugrunde gelegen. Denn eine Nennung im Stadionnamen bedeutet keinesfalls eine Umbenennung des Stadions. Dafür bedürfte es grundsätzlich der Genehmigung der Stadt Bochum – und für die geforderte Summe von 20.000 Euro hätte es ganz sicher keine neue Namensnennung gegeben. Das haben die SGW-Verantwortlichen vorab auch entsprechend kommuniziert.
Nach Kenntnislage dieser Redaktion hätte das Lohrheidestadion seinen Namen behalten, aber den Zusatz „powered by“ unter Nennung des Sponsors getragen. Es liegt die Vermutung nahe, dass der Rückzieher aufgrund einer unbegründeten falschen Erwartungshaltung erfolgte.
Für die Organisatoren der gemeinschaftlichen Finanzierung ist es bereits der zweite Rückschlag innerhalb weniger Tage. Bereits in der Woche vor Heiligabend hatte ein vermeintlicher Spender 100.000 Euro zugesagt. Das Geld konnte trotz Zusage nicht abgebucht werden.
Autor: Dominik Hamers