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Nach Schalker Pleite: „Zwölf Mannschaften können sich Spitzenteam schimpfen“

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Die Niederlage von Schalke 04 bei der TSG Hoffenheim hat zum engsten Rennen an der Spitze der Fußball-Bundesliga seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel gesorgt.

David Wagner analysierte den verpassten Sprung an die Spitze und die Auswirkungen auf das Revierderby, als ihm nebenbei der entscheidende Satz entfuhr. „Derzeit können sich ungefähr zwölf Mannschaften in der Fußball-Bundesliga Spitzenteam schimpfen“, sagte der Trainer von Schalke 04 nach dem 0:2 (0:0) bei der TSG Hoffenheim. Es sind zwar nicht zwölf, aber immerhin neun Vereine, die sich aufgrund der Schalker Pleite als vermeintlicher Topklub fühlen dürfen.

Schließlich gab es seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel zur Saison 1995/96 nach acht Spieltagen noch keine so geringe Differenz zwischen dem Spitzenreiter und dem Tabellenneunten. Borussia Mönchengladbach auf Platz eins (16 Zähler) und den Neunten Bayer Leverkusen (14) trennen gerade einmal zwei Punkte.

Erst einmal in ihrer Geschichte verzeichnete die Liga einen derart geringen Abstand zwischen Rang eins und neun. In der Spielzeit 1991/92, in der es noch zwei Zähler für einen Sieg gab und der Begriff „Dreier“ gänzlich unbekannt war, lagen zwischen Spitzenreiter Eintracht Frankfurt und dem Zehnten Schalke nur zwei Punkte.

Wenn es nach Uli Hoeneß geht, ist die momentane Tabellenkonstellation allerdings nur eine Momentaufnahme. Der scheidende Präsident von Rekordmeister Bayern München, der mit dem Starensemble von der Isar zuletzt sieben Titel in Folge feiern konnte, siedelte sich am Montag jedenfalls einmal mehr in der Abteilung Attacke an.

„Noch“, antwortete Hoeneß vor dem Abflug des Tabellendritten zur Champions-League-Partie bei Olympiakos Piräus auf die Frage, ob die Liga denn nicht zu ausgeglichen sei: „Ich sehe Möglichkeiten für den FC Bayern, die Bundesliga wieder langweiliger zu machen.“

Laut Hoeneß wird der Bayern-Durchhänger in dem Moment vorbei sein, in dem die Einstellung der Profis wieder stimmt. „Gegen vermeintlich schwächere Gegner ist die Konzentration der Mannschaft unterentwickelt“, kritisierte der 67-Jährige: „Es nützt nichts. Du brauchst die Punkte gegen kleinere Mannschaften, um Meister zu werden.“

Ob die derzeitige Konstellation für die Ausgeglichenheit oder eher die Schwäche der Liga spricht, wird derzeit ohnehin heftig diskutiert. Der von Wagner gewählte Begriff „schimpfen“ lässt vermuten, dass er auf Letzteres tippt. Dennoch führt die Spannung dazu, dass es am kommenden Wochenende gleich drei „Topspiele“ gibt. Neben dem Derby zwischen Schalke und Borussia Dortmund steigen auch beim SC Freiburg (gegen RB Leipzig) und in Gladbach (gegen Frankfurt) „Spitzenpartien“.

Dass sich neben den übertragenden Sendern auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) über die derzeitige Lage in der oberen Tabellenhälfte freut, offenbart ein Blick auf deren Homepage. Das enge Rennen oben ist Punkt eins in der Rubrik „Darüber spricht die Bundesliga“.

Am kommenden Montag wird die Bundesliga sicher über das Revierderby sprechen. Sportvorstand Jochen Schneider ist allerdings egal, ob Schalke danach „Erster, Dritter oder Fünfter“ ist. „Ich kann mit der Frage nichts anfangen, ob wir ein Spitzenteam sind“, sagte Schneider: „Was zählt, sind die Punkte - und die Art und Weise, wie auf dem Platz gearbeitet wird.“ sid

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