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Nach Rassismus-Vorwurf: TV-Kollegen stehen hinter Dahlmann

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Jörg Dahlmann wird keine Fußball-Spiele mehr für Sky kommentieren. Kommentatoren springen dem Kollegen nach Rassismus-Vorwürfen aber zur Seite.

Der vom TV-Sender Sky nicht mehr eingesetzte Fußball-Kommentator Jörg Dahlmann ist von einigen seiner Kollegen in Schutz genommen worden. „Ich kenne Jörg seit mehr als 30 Jahren und weiß, dass er kaum etwas mehr verachtet als Rassismus und Intoleranz. Insofern scheint mir, dass sein Japan-Ausflug eine willkommene Beschleunigung einer feststehenden Trennung darstellt“, sagte ZDF-Reporter Béla Réthy (64) der „Sport Bild“.

Dahlmann (62) hatte zuletzt mit umstrittenen Kommentaren für Aufsehen gesorgt. Über Hannovers japanischen Profi Sei Muroya hatte Dahlmann nach einer vergebenen Chance im Spiel gegen Aue (1:1) gesagt: „Es wäre sein erster Treffer für 96 gewesen. Den letzten hat er im Land des Sushi geschossen.“ In den Sozialen Medien kam es zum Shitstorm. Sky erklärte die anschließende Trennung damit, dass sich Dahlmann „bei seinen Kommentaren nun mehrfach unsensibel und unpassend verhalten“ habe.

Dahlmann schlägt auf Instagram zurück

Am vergangenen Freitag hatte der Pay-TV-Sender bekanntgegeben, dass Dahlmann keine Fußball-Spiele mehr für Sky kommentieren werde. Dass der im Sommer auslaufende Vertrag zwischen dem TV-Journalisten und dem Sender nicht verlängert wird, stand schon mehrere Monate fest. Dahlmann hatte sich aber gegen Rassismus-Vorwürfe gewehrt und diese als „absurd“ bezeichnet.

Nach seiner Freistellung bei Sky meldete er sich zu Wort. "Ich habe mit Bedauern die Kündigung entgegengenommen", schrieb der 62-Jährige auf seinem Instagram-Account. Leider, meint Dahlmann, habe Sky "das Vertragsende im Juni nicht mehr abwarten" wollen. Seine Kündigung kritisiert er als "Sieg der sozialen Hater". Er reagierte ebenfalls auf die „Sushi-Affäre“: „Normalerweise wollte ich auf Unsinn nicht mehr antworten. Wenn ich Japan als Land des Sushi bezeichne, ist das tatsächlich Rassismus? Das ist doch wohl nicht Dein Ernst oder? Im Übrigen redete ganz England letzte Woche vom Kraut-Duell Klopp/Tuchel. DAS ist doof“, antwortete er auf den vorwurfsvollen Kommentar eines Users.

ARD-Kommentator Tom Bartels (55) sagte der "Sport Bild“: „Ich schätze Jörg als Kollegen. Jeder Kommentator hat seine eigene Art, und wir haben sicher nicht die gleiche. Es ist sein Stil, mal einen Spruch mehr zu machen. Doch ich finde es schlimm, wenn so etwas wie Rassismus im Raum stehen bleibt. Es wäre bitter, wenn nach so vielen erfolgreichen Jahren als Reporter dies auch nur im Ansatz hängenbleiben würde. Das hat er nicht verdient.“

Ähnlich unverständlich auf den Rauswurf reagierte auch Marcel Reif (71) bei der Bild-Zeitung. „Für mich ist das absurd. Ich verstehe nicht, dass sich ein Sender so treiben lässt. Rassismus und Sexismus sind viel zu ernste und viel zu wichtige Themen, als dass man das mit so kleiner Münze behandeln dürfte.“

Elton findet die Vorwürfe seien eine „Frechheit“

Auch Elton (49), einst Kult-Praktikant von Stefan Raab und seit vielen Jahren selbst ein erfolgreicher Moderator, stemmt sich gegen die Rassismus-Vorwürfe: „Ich finde das alles sehr fragwürdig. Wenn ich Japan nicht als Land des Sushi bezeichnen darf, was darf man dann noch nicht mehr sagen? Frankreich, Land des Baguette und der Croissants? Italien, Land der Pizza und der Spaghetti? Er hat ja nicht Spaghettifresser, Schlitzaugen oder ähnliches. Das wäre rassistisch“ Man mag die Art von Jörg Dahlmann oder man mag sie nicht. Er mag mal flapsig sein, aber er ist auf jeden Fall anders. Frank Buschmann ist sehr lautstark, andere Kommentatoren sind langweilig. Geschmackssache. Das Vorgehen im Fall Dahlmann ist insgesamt eine Frechheit.“

Kurz vor Weihnachten war die Empörung ebenfalls groß, als Dahlmann im Rahmen des Pokalspiels Union Berlin gegen Paderborn über Union-Torwart Loris Karius sagte: „Hat den Vorteil, dass er zu Hause kuscheln kann mit seiner Sophia Thomalla. Aber für so eine Kuschelnacht mit Sophia würde ich mich auch auf die Bank setzen.“

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