DFB-Pokal

Nach Grusel-Auftritt - Dutt hat einen dicken Hals

Unmittelbar nach dem Ende in Baunatal kannte VfL-Trainer Robin Dutt nur einen Weg. Mit schnellen Schritten eilte Dutt vor allen anderen in die Kabine. Anzusprechen war der 54-Jährige in diesem Moment nicht, was ohnehin zu diesem Zeitpunkt wohl nicht die beste Idee gewesen wäre. Denn Dutt war nach dem 3:2-Erfolg über Fünftligist Baunatal sauer - stinksauer sogar. Schon in der Halbzeitpause beim Zwischenstand von 1:2 wurde er laut eigener Aussage in der Kabine sehr deutlich in seiner Ansprache. Seinen Frust über die gruselige Leistung seiner Mannschaft ließ er auch auf der Pressekonferenz durchblicken.

Auf RevierSport-Nachfrage, wie viel Sorgen ihm der Auftritt auch mit Blick auf das anstehende Programm in der Liga (Hamburg, Wehen Wiesbaden, Stuttgart) bereite, sagte Dutt: „Momentan habe ich einen dicken Hals und sehe vieles negativ. Am liebsten würde ich Ihnen recht geben. Ich weiß aber auch, dass so ein Wochenende Wunder bei einem Trainer bewirken kann. Dann beruhigst du dich auch wieder. Natürlich müssen wir anders auftreten, ich möchte das nicht wegschieben. Das Spiel gegen den HSV wird anders, wir werden besser auftreten.“

Acht Gegentore in drei Pflichtspielen

Der VfL offenbarte auch gegen den Fünftligisten Schwächen und Defizite, die seit der Vorbereitung und auch in den ersten beiden Ligaspielen zu erkennen gewesen sind: fehlende Kreativität im Offensivspiel, erschütternde Absicherung im Defensivverhalten, große Lücken zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. In drei Pflichtspielen hat der Pott-Klub nun schon acht Gegentreffer kassiert - zu viele. Alle diese Dinge beschäftigen auch Dutt: „Wir sind unserem Anspruch fast in keiner Phase des Spiels gerecht geworden, mussten bei jedem Konter des Gegners zittern, haben nach vorne ohne Druck gespielt. Da darf uns das Weiterkommen nicht blenden, ich kann nicht zufrieden sein.“

Der Empfang vom KSV Baunatal und die eigenen Anhänger waren die beiden einzigen Dinge, die Dutt positiv hervorhob, fügte deswegen auch an: „Für die Unterstützung, die wir momentan erfahren, war das einfach zu wenig.“ Sowohl bei der Mannschaft als auch bei den Verantwortlichen müssen spätestens jetzt die Alarmglocken schrillen. Der VfL benötigt noch zwei neue Spieler: einen Rechtsverteidiger, einen Stürmer. Beide müssen die Qualität haben, den Kader zu verstärken. Und die Mannschaft muss auf dem Platz mehr von der Mentalität und Gier zeigen, die sie sich für diese Saison eigentlich vorgenommen hatte.