“Ich spiele schon eine Weile Fußball, aber so ein Spiel habe ich noch nie erlebt!", brachte Münsters Mittelfeldspieler Sandrino Braun die Gemütslage der Preußen nach dem Schlusspfiff im Wildparkstadion auf den Punkt.
Schiedsrichter Sven Jablonski, der Münsters Ole Kittner nach 36 Minuten mit der Roten Karte frühzeitig unter die Dusche schickte und dem KSC zwei Elfmeter gewährte, wurde zum Feindbild der Preußen und für die 0:5-Packung verantwortlich gemacht. "Eine Berührung lag vor. Ob man das so werten muss, weiß ich nicht. Ich hätte das Spiel weiterlaufen lassen. Davor gab es eine ganz klare Entscheidung, die er dann genau so hätte werten müssen, mit rohem Spiel von Wanitzek. Ein Tritt von hinten in die Beine. Der Spieler ist ohne gelbe Karte davongekommen", schimpfte Münsters Coach Marco Antwerpen über die Rote Karte für Kittner.
Der SCP-Trainer ging sogar so weit, dass er Jablonski, der schon in der 1. und 2. Bundesliga Einsätze verbuchte, auf der Pressekonferenz die Drittliga-Tauglichkeit absprach. "Fraglich, ob so ein Schiedsrichter wirklich Bundesliga pfeifen darf. Das muss man auch mal hinterfragen, ob der wirklich die Leistung erbringt, um in die Bundesliga zu kommen. Wir Spieler, wir Trainer müssen ja auch Leistung bringen, um in irgendeinen Bereich vorstoßen zu dürfen." Dem Schiedsrichter empfahl Antwerpen derweil: "Erst mal wieder Regionalliga pfeifen und sich für bessere Aufgaben qualifizieren."
Münster liegt auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen
Trotz der Pleite in Karlsruhe liegt der SC Preußen Münster auf einem starken sechsten Tabellenplatz mit nur fünf Punkten Rückstand auf Platz drei. Diesen belegt aktuell der KFC Uerdingen und der Rang würde am Ende zur Aufstiegselegation zur 2. Bundesliga gegen den drittletzten des Unterhauses berechtigen. Am Samstag (14 Uhr) erwartet Münster im Heimspiel den FSV Zwickau. Die Preußen werden sich einen besseren Schiedsrichter als in Karlsruhe wünschen.
Die Daten zum Spiel SCP: Schulze Niehues – Menig, Schweers, Kittner, Hoffmann – Klingenburg, Braun, Rodrigues Pires (Scherder, 46.) – Rühle (Borgmann, 62.), Kobylanski, Warschewski (Cueto, 46.) Karlsruhe: Uphoff – Thiede, Gordon (Kobald, 46.), Pisot, Roßbach – Camoglu (Choi, 65.), Stiefler, Wanitzek, Lorenz – Fink, Pourié (Sane, 82.) Tore: 1:0 Fink (32.), 2:0 Lorenz (42.), 3:0 Camoglu (44.), 4:0 Camoglu (56.), 5:0 Pourié (80.) Gelbe Karten: Gordon, Lorenz / Rodrigues Pires, Schulze Niehues Rote Karte: Kittner (36.) Zuschauer: 10.613 Schiedsrichter: Sven Jablonski