Duisburg-Krise

MSV-Trainer Gruev muss schon zittern

Der Präsident steht auch nach der vierten Liga-Pleite weiter zu seinem Trainer. „Ich möchte gemeinsam mit Ilia Gruev den Weg zurück in die Erfolgsspur finden“, sagte Ingo Wald, Chef des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg, nach der 0:1 (0:1)-Niederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth am Samstag. Der MSV steht weiter ohne Punkt und ohne Tor auf dem letzten Tabellenplatz.

Wut und Pfiffe auf den Rängen

MSV-Trainer Ilia Gruev steht trotz der Rückendeckung durch die Offiziellen – Sportdirektor Ivica Grlic „geht davon aus“, dass Gruev nach der Länderspielpause im Spiel bei Union Berlin auf der Duisburger Bank sitzen wird – unter Druck. Deutlich wurde am Samstag: Die Zebras verlieren derzeit den Rückhalt der Fans, die mit Wut, Pfiffen und vereinzelten „Gruev-raus-Rufen“ reagierten.

Auch um den Rückhalt der Spieler muss sich Trainer Gruev sorgen. Nach dem frühen Fürther Siegtreffer durch Tobias Mohr nach 97 Spielsekunden hielt sich das Aufbäumen der Duisburger in Grenzen. Das Team agierte über weite Strecken konzeptlos. Immer wieder versuchten die Gastgeber, den Gegner mit langen Bällen auszuhebeln. Der MSV erspielte sich einige Torchancen, der entscheidende Schlag gelang aber nicht.

In der Länderspielpause, die Gruev nicht gelegen kommt, weil er gern „schnell Wiedergutmachung geleistet“ hätte, will der Trainer nun viele Einzelgespräche führen. In einem Spiel gegen die eigene U19 am Freitag und in einem weiteren Spiel, das die Duisburger als „Geheimtest“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen werden, will Gruev die Grundlage für eine Wende schaffen.

Davari ist kein sicherer Rückhalt

Gut möglich, dass der Trainer in der Pause einen Torwartwechsel vornimmt. Daniel Davari, der in der Vorbereitung das Rennen um die Nummer eins gegen Neuzugang Daniel Mesenhöler knapp gewonnen hatte, erwies sich bislang nicht als starker Rückhalt.

Der Deutsch-Iraner wartet zwar regelmäßig mit starken Paraden auf, leistet sich aber Patzer. Auch beim Fürther Tor machte er keine gute Figur, weil er kurz wegrutschte und somit nicht mehr eingreifen konnte. Auch in den Spielen gegen Bochum (0:2) und in Darmstadt (0:3) musste Davari Gegentreffer auf seine Kappe nehmen.

Auch die Personalsorgen nehmen bei den Duisburgern zu. Nach Mittelfeldspieler Christian Gartner, der sich in der vergangenen Woche einer Kreuzbandoperation unterzog, droht nun auch in Stürmer John Verhoek ein langfristiger Ausfall. Der Niederländer zog sich am Samstag in der ersten Halbzeit eine Schulterverletzung zu. Eine MRT-Untersuchung soll heute Aufschluss über die Verletzung geben.

Autor: Dirk Retzlaff