Es lief die 21. Spielminute. Der MSV wollte an seine Erfolgsserie von zuvor vier Spielen ohne Niederlage anknüpfen und erwischte den besseren Start in die Partie, den die Zebras gerne mit einer Führung veredelt hätten. Doch dazu kam es nicht. Als Moritz Stoppelkamp dem Kieler Abwehrmann Jonas Meffert an die Hand flankte, stellten sich wohl alle der 12.320 Zuschauer in der Schauinsland-Reisen-Arena auf den fälligen Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Florian Badstübner ein.
Zum Erstaunen aller zeigte der Referee allerdings nicht auf den Punkt, sondern entschied auf Eckball. Pech für Duisburg, Glück für die Kieler, die erst nach dieser Szene wirklich ins Spiel kamen. „Ich habe gehört, dass die Fernsehbilder wohl belegen, dass es ein Elfmeter war. So war auch mein erstes Gefühl“, ärgerte sich Torsten Lieberknecht über die Fehlentscheidung. Doch nicht nur der ausgebliebene Pfiff sorgte für Frust beim Duisburger Trainer. „Entscheidend ist, was danach kam. Es war wie ein Bruch im Spiel“, sagte der 45-Jährige, der mit ansehen musste, wie Holstein Kiel sein Team vor allem in der zweiten Halbzeit immer weiter ausgekontert hat.
Wolze mahnt weiter zur Ruhe
Auch Kapitän Kevin Wolze erwischte wie die gesamte MSV-Abwehr einen rabenschwarzen Arbeitstag, umso größer war die Enttäuschung auch beim 28-jährigen Linksverteidiger. „Es war ein klarer Elfmeter. Wir wurden schon sehr oft dieses Jahr nicht wirklich vom Glück verfolgt, was die Schiedsrichterentscheidungen angeht“, äußerte Wolze seinen Unmut. Einen Videobeweis gibt es in der Zweiten Liga (noch) nicht.
Die Devise ist klar: Statt sich unnötig aufzuregen, sollten Lieberknecht und Co. das Debakel schnellstens verarbeiten und gleichzeitig die defensive Stabilität der letzten Wochen wiederherstellen. „Dass wir jetzt nicht jedes Spiel zu Null gewinnen, war uns auch klar. Aber noch ist nicht viel passiert“, mahnte der Kapitän zur Ruhe.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll