In seiner achtjährigen Amtszeit hat der 44-Jährige in Duisburg schon so einiges erlebt. Einfach war es definitiv nicht für den Ex-Profi nach dem 3:4 gegen Heidenheim in seiner Analyse großartig ins Detail zu gehen. „Es gibt natürlich einige Gründe. Aber der Abstieg war absolut unnötig. Wenn die Mannschaft das gezeigt hätte, was in ihr steckt, dann hätten wir das vermeiden können“, sagte ein durchaus selbstkritischer Sportdirektor.
„Im Nachhinein ist man immer schlauer und würde vielleicht einiges anders machen. Wenn man absteigt, dann kann aber nicht alles richtig sein“, bewertete Grlic nach einem nicht nur für ihn „extrem bitteren Tag“. Einige Transfers und letztlich auch der Trainerwechsel in der Hinrunde haben nicht wirklich zur erhofften Wende geführt. Bevor auch Grlic, der weiter im Amt bleiben wird, voller Energie nach vorne schauen kann, hoffen alle Beteiligten auf die schnelle Zuteilung der Drittligalizenz.
Optimismus in Sachen Lizenz - entschieden ist noch nichts
Ein Problem, bei dem sich vor allem die Fans voller Schrecken an den Zwangsabstieg 2013 zurückerinnern werden. Grlics Aufgabe wird es sein „eine schlagfertige Truppe“ zu formen, „die sich mit dem Verein identifiziert.“ Ein weiteres Manko: Viele Verträge wichtiger Leistungsträger laufen zum Saisonende aus – Gespräche über mögliche Verlängerungen sind bereits im vollen Gange.
Wie weit die Verantwortlichen im Lizenzierungsprozess aber letztlich schon sind, ließen sowohl Grlic als auch Andreas Rüttgers, Leiter des Reiseveranstalters Schauinsland-Reisen, nicht genau durchsickern. „Die entscheidende Frage wird sein, wofür der Verein in der nächsten Saison stehen wird. Nach dem Zwangsabstieg war die 3. Liga das, was wir schaffen konnten. Die zwei Jahre in der zweiten Lage waren eher die Ausnahme“, stellte Rüttgers klar, der vor allem die gewachsenen Strukturen im Nachwuchsbereich hervorhob. Der MSV Duisburg als Ausbildungsverein, Eigengewächse wie Lukas Daschner (Torschütze gegen Heidenheim) integrieren – so lautet die Zielsetzung mit Blick auf die Entwicklung des Vereins.
[spm_gallery]{"gallery_id":"7792","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"8"}[/spm_gallery]
„Die Infrastruktur ist geschaffen worden. Ivo wird den Weg mit angehen. Da gehört viel Verantwortung zu. Und dann bin ich gut gestimmt, dass es mit der Lizenz klappt. Wenn nicht, dann wird es schwierig“, erklärte Rüttgers, der sich über die Unterstützung der Fans im kommenden Jahr keine Sorgen macht. „Wenn der Weg gegangen wird, dann können sich die Fans Hoffnungen machen. Aber die letzten 250.000 Euro sind immer die schwersten, auch wenn die Summe in den letzten Jahren immer kleiner geworden ist.“
Autor: Fabian Kleintges-Topoll