3. Liga

MSV Duisburg: So machen sich die Winterzugänge

Als Aziz Bouhaddouz am 1. Februar, dem Deadline-Day der diesjährigen Wintertransferperiode, seine Unterschrift unter seinen neuen Vertrag beim MSV Duisburg setzte, steckten die Zebras in der 3. Liga in einer Lage, die viel prekärer kaum hätte sein können. Die zweite Amtszeit von Gino Lettieri an der Wedau hatte gerade ein jähes Ende gefunden, auch rund um Sportdirektor Ivo Grlic wurde es unruhig - Stimmen, die seine Entlassung forderten, wurden damals immer lauter.

Zudem konnte sich der Blick auf die Tabelle Anfang Februar insofern nicht sehen lassen, als dass der MSV auf dem 19. Platz rangierte und sich tiefer denn je im Abstiegsschlamassel befand. Zwar konnte unter Interimscoach Uwe Schubert gerade der VfB Lübeck mit 3:1 besiegt werden, dennoch war klar: Die Mannschaft muss sich jetzt endgültig fangen, um den drohenden Abstieg in die Regionalliga West zu vermeiden.

Helfen sollten dabei neben dem erfahrenen Bouhaddouz, der mit der Empfehlung von 186 Zweitligaspielen zu den Meiderichern wechselte und als Reaktion auf die Innenbandverletzung von Vincent Vermeij verpflichtet wurde, auch Marlon Frey, Federico Palacios und Stefan Velkov.

Dotchev über Frey: "Manchmal ist er jedoch noch zu passiv"

Auch, um Bouhaddouz, der mit 34 Jahren bereits einer der älteren Sorte ist, etwas Last zu nehmen, ist eine Rückkehr von Vermeij wohl trotz des jüngsten Aufschwungs unter Dotchev elementar wichtig für die Zebras. Schließlich ist der Niederländer mit sieben Treffern zweitbester Torschütze der Duisburger, zudem mit elf Scorerpunkten zweitbester Scorer hinter Moritz Stoppelkamp. Auf Platz drei in letzterem Ranking folgt dann auch schon Bouhaddouz, der sich mit seinen sieben Scorerpunkten (drei Tore, vier Vorlagen) diesen Rang mit Ahmet Engin teilt. Auch beim MSV stellt Bouhaddouz somit seine Qualitäten unter Beweis, in allen dreien seiner letzten Einsätze war er an einem oder mehr Toren direkt beteiligt.

Unterdessen ist auch Frey, der wie der Angreifer aus Sandhausen zum MSV wechselte, zu einem Faktor im defensiven Mittelfeld geworden. Zwar gelang ihm noch keine Torbeteiligung, dennoch stand er in allen möglichen Spielen seit seiner Ankunft auf dem Rasen und wurde zuletzt von seinem Coach gelobt. „Ein feiner Mensch und echter Teamplayer. Immer fleißig und lernwillig. Manchmal ist er jedoch noch zu passiv. Da wünsche ich mir von ihm mehr Führungsqualitäten auf dem Platz", wurde Dotchev, der somit auch einen Ansatzpunkt für Verbesserungen parat hatte, zuletzt in der "Bild" zitiert.

Velkov und Palacios fehlen lange

Weniger Glück hatten auf der anderen Seite Velkov und Palacios: Beide wurden von langwierigen Verletzungen heimgesucht und fallen aktuell aus. Allen voran Palacios, der Ende Januar von Jahn Regensburg an den MSV ausgeliehen wurde, belebte das Duisburger Spiel während seiner acht Einsätze zusehends. Umso bitterer, dass Dotchev nun aufgrund des Muskelbündelrisses des Deutsch-Spaniers ohne diesen planen muss.

Velkov hingegen kam vom Ligakonkurrenten KFC Uerdingen an die Wedau, sollte für mehr Stabilität in der Verteidigung sorgen und so die größte Schießbude der Liga langsam aber sicher schließen. Daraus wurde zumindest langfristig ebenfalls nichts: Der Bulgare absolvierte nur drei Spiele im MSV-Dress, seitdem fällt er wegen einer Knöchelverletzung und einer damit verbundenen Operation aus. Immerhin positiv für die Duisburger: Trotz des Fakts, dass mit 51 Gegentoren immer noch die schlechteste Abwehr der 3. Liga zu Buche steht, sah Coach Dotchev zuletzt Fortschritte im Defensivverhalten seiner Elf. So habe die gesamte Mannschaft beispielsweise beim Erfolg in Verl erfolgreich gegen den Ball gearbeitet, auch Vincent Gembalies, der zuletzt neben Dominik Schmidt im Abwehrzentrum agierte, scheint sich stabilisiert zu haben.