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Lockdown-Chaos verärgert Profiligen: „Es brodelt im deutschen Sport“

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Der erst beschlossene und dann wieder zurückgenommene Lockdown über Ostern hat bei den Machern des Profisports für Ärger gesorgt.

Die Politik hat dem Profisport mit dem Ostern-Lockdown-Chaos ein schwer verdauliches Ei ins Nest gelegt und für großen Ärger bei den Machern gesorgt. Das Hickhack rund um die erst beschlossenen und dann wieder kassierten Ruhetage hatte große Verunsicherung bei den Bossen der Topligen hervorgerufen. Zwischenzeitlich wusste in den Chefetagen niemand genau, ob über die Feiertage gespielt werden darf oder nicht - was zu heftiger Kritik führte.

„Wir brauchen endlich Maßnahmen, um uns an ein Leben mit dem Virus zu gewöhnen“, sagte Frank Bohmann, der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), dem SID: „Entsprechende Konzepte im Sport liegen schon lange in der Schublade. Doch wir fühlen uns nicht ausreichend gehört. Es brodelt im deutschen Sport, es hat sich einiges aufgestaut.“ Man brauche „jetzt mal eine Verlässlichkeit in den politischen Entscheidungen, sonst wird das Überleben für uns sehr schwer“.

Bund und Länder hatten am Dienstag beschlossen, die geltenden Lockdown-Regeln bis zum 18. April zu verlängern. Über Ostern sollte der Lockdown für mehrere Tage zusätzlich so weit verschärft werden, dass das öffentliche Leben in Deutschland weitgehend heruntergefahren wird. Dieser Beschluss wurde am Mittwoch wieder zurückgenommen.

„Die Idee eines Oster-Shutdowns war mit bester Absicht entworfen worden. Dennoch war die Idee einer Osterruhe ein Fehler“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Es war einzig und allein mein Fehler. Ich bedauere zutiefst die zusätzliche Verunsicherung, die das hervorgerufen hat.“

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) war trotz einiger anderslautender Einschätzungen aus Kreisen der Politik zumindest offiziell immer davon ausgegangen, dass die 18 Partien der Bundesliga und der 2. Liga durchgeführt werden können. Nach SID-Informationen hatte sich keine Regierungsstelle beim Ligaverband gemeldet, um etwas Gegenteiliges zu fordern. Am kommenden Spieltag steht unter anderem das Topspiel zwischen RB Leipzig und Bayern München (Karsamstag) auf dem Programm.

Die DFL hatte ihr Hygienekonzept vorsorglich bereits verschärft. Die Klubs müssen sich auf sogenannte „Quarantäne-Trainingslager“ einstellen. Das DFL-Präsidium zieht eine solche verpflichtende Maßnahme jedenfalls in Erwägung. Demnach könnte für die 36 Vereine der Bundesliga und der 2. Liga eine Quarantäne für die Dauer von fünf bis 14 Tagen angeordnet werden.

Nach Informationen des kicker hat die DFL den Klubs den Bezug der Trainingslager rund um die Spieltage 29, 30 und 31 mittlerweile nahegelegt. Zudem wird die Frequenz der Corona-Tests erhöht. Ab April sind bei einer Sieben-Tage-Inzidenz ab 35 künftig Antigen-Schnelltests zu Beginn jedes Trainings- beziehungsweise Reisetages verpflichtend. Die beiden obligatorischen PCR-Testungen pro Woche bleiben bestehen.

Mit Blick auf den Basketball hatte Bundesliga-Chef Stefan Holz trotz der diffusen Nachrichtenlage mit einem normalen Spielbetrieb an den Ostertagen gerechnet. „An uns ist nichts herangetragen worden“, sagte der BBL-Geschäftsführer dem SID. In der BBL sind Partien an Gründonnerstag, Karsamstag, Ostersonntag sowie Ostermontag angesetzt.

Für die Deutsche Eishockey Liga (DEL) erklärte Geschäftsführer Gernot Tripcke, dass es „weder medizinisch noch rechtlichen einen Grund gibt, warum wir nicht spielen sollten“. Tripcke verwies darauf, dass in der DEL besonders engmaschig auf Corona getestet werde. In der DEL sind von Gründonnerstag bis Ostermontag 16 Spiele angesetzt. sid

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