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 Leben der Torwartlegende Bert Trautmann im Kino

Foto: dpa
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Der Torhüter, der mit gebrochenem Genick den Sieg im englischen FA Cup-Finale festhielt. Darauf alleine wollte Bert Trautmann den Film über sein Leben aber nicht reduziert haben. Jetzt kommt er ins Kino.

Ein unvergleichliches Stück Fußball-Geschichte flimmert bald auf den Kino-Leinwänden. «Er kam als Feind ... und wurde ihr Held», so lautet der Untertitel des Films «Trautmann». Das Leben des legendären Torhüters Bert Trautmann, der als Kriegsgefangener in England Karriere machte und bis heute bei Manchester City verehrt wird, ist ein sehenswertes Rührstück geworden: Kriegsdrama, Liebesstory, Familienschicksal - und viel guter, alter englischer Fußball.

Noch vor der offiziellen Premiere in Deutschland und England bekamen am Freitagabend die Amateur-Delegierten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei ihrem Kongress in Kassel das Werk zu sehen.

Regisseur Marcus H. Rosenmüller hatte den 2013 gestorbenen Trautmann vor zehn Jahren getroffen. «Alle Sachen, die er uns erzählt hat, findet man in dem Film wieder», sagte er. Und: «Es war ihm wahnsinnig wichtig, dass wir den Fokus nicht nur auf diesen Genickbruch legen.»

Im Finale des FA Cups 1956 rettete der frühere deutsche Fallschirmjäger seiner Mannschaft den Sieg im Endspiel gegen Birmingham City (3:1) - die letzte Viertelstunde spielte er mit gebrochenem Genick. Diese Diagnose wurde Tage nach dem Abpfiff festgestellt. Trautmann hätte sterben können.

Im gleichen Jahr wurde der gebürtige Bremer zu «Englands Fußballer des Jahres» gewählt. Trautmann, der einst in Manchester als «Nazi» und «Kraut» und mit heftigen Protesten empfangen wurde, hütete bis 1964 in 545 Spielen das Tor für City. Königin Elizabeth II. zeichnete ihn später mit dem Order of the British Empire für seine Verdienste um die englisch-deutsche Verständigung aus.

Sein Kriegstrauma, seine große Liebe zu seiner englischen Frau Margaret (gespielt von Freya Mavor) und der frühe Tod seines Sohnes John sind neben seiner Leidenschaft für den Fußball die großen Themen in dem Film. Trautmann wird von David Kross («Der Vorleser») gespielt. Überzeugend gibt der Schauspielstar das zurückhaltende Wesen Trautmanns wider.

Dieser galt als einer der besten Torhüter der Welt zu seiner Zeit, spielte aber nie für die deutsche Nationalmannschaft, da Sepp Herberger keine Legionäre nominierte. Deutschland-Premiere des Films ist am 4. März in München, vom 14. März an kommt er in die Kinos. In England wird er erstmals gezeigt am 21. März - in Anwesenheit des aktuellen Teams und englischen Meisters von Manchester City. Nicht nur DFB-Präsident Reinhard Grindel erinert der Film «an das Wunder von Bern», die Geschichte der deutschen Weltmeisterhelden um Fritz Walter von 1954, die ebenfalls in der Nachkriegszeit spielt.

Trautmanns Vita gibt eigentlich Stoff für eine ganze Serie. «Es ist die berührende Geschichte eines großen Fußballers», sagt Robert Marciniak, der für seine Produktion den Bayrischen Filmpreis erhielt. Einer der berührendsten Momente in Trautmanns Laufbahn wird nur im Abspann erwähnt: Nach seinem Abschiedsspiel im völlig überfüllten Stadion an der Maine Street rissen die Fans die Pfosten raus: Zwischen ihnen sollte nie wieder ein anderer Torhüter stehen als Trautmann. dpa

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