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Last-Minute-Ausgleich für Gladbach - Last-Minute-Schock für Wolfsburg

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Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach hat in der Europa League dank eines Elfmetertores von Kapitän Lars Stindl in letzter Minute einen wichtigen Punkt für die Mission Zwischenrunde geholt. 

Die Mannschaft von Trainer Marco Rose kam beim italienischen Topklub AS Rom zu einem glücklichen 1:1 (0:1) und darf sich damit weiter berechtigte Hoffnungen machen, international zu überwintern.

In einer Regenschlacht im altehrwürdigen Stadio Olimpico hatte der 20-jährige Nicolo Zaniolo (32.) die Mannschaft von Trainer Paulo Fonseca mit einem Kopfballtor nach einem Eckball in Führung gebracht, Stindl (90.+5) verhinderte per Handelfmeter die zweite Niederlage der Gladbacher im laufenden Wettbewerb. Die Borussia ist mit zwei Punkten nach drei Spielen zwar Letzter der Gruppe J, liegt aber nur zwei Zähler hinter Istanbul Basaksehir und dem Wolfsberger AC. Die Roma, derzeit Tabellensechster der Serie A, bleibt mit fünf Punkten weiter Gruppenerster.

Die Rose-Elf steht in den verbleibenden Gruppenspielen allerdings weiter unter Zugzwang. Am 7. November findet das Rückspiel gegen die Roma statt, ehe es zum Wolfsberger AC nach Österreich (28. November) und gegen Istanbul Basaksehir (12. Dezember) geht.

Rose musste in der italienischen Hauptstadt unter anderem auf den angeschlagenen Nationalspieler Matthias Ginter (Schulterluxation) und Torjäger Alassane Plea (Oberschenkelverletzung) verzichten. Stindl, der zuletzt beim 0:1 in Dortmund sein Comeback gefeiert hatte, reiste aufgrund der Geburt seines zweiten Kindes verspätet an und saß zunächst auf der Bank.

„Klar haben wir Druck, da punkten zu müssen“, hatte Rio-Weltmeister Christoph Kramer vor dem Gastspiel in der ewigen Stadt noch gesagt. In der Anfangsphase präsentierte sich die Borussia furchtlos, presste früh und erarbeitete sich eine Vielzahl an Chancen.

Linksverteidiger Ramy Bensebaini hatte die frühe Führung auf dem Fuß, traf nach einem Freistoß aus kurzer Distanz aber nur die Latte (8.). Auch Schüsse von Breel Embolo (9.), Florian Neuhaus (11.) und Marcus Thuram (13.) verfehlten ihr Ziel nur knapp.

Stattdessen jubelten die Römer: Der italienische Nationalspieler Zaniolo war nach einem Eckball zur Stelle, ein leichter Schubser gegen Gladbach-Verteidiger Stefan Lainer wurde vom schottischen Schiedsrichter William Collum nicht geahndet.

Auch im zweiten Durchgang war die Borussia überlegen, doch die großen Möglichkeiten auf den Ausgleich blieben aus. Angeführt vom ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönig Edin Dzeko verteidigten die Italiener bei immer schwieriger werdenden Bedingungen souverän. In der Nachspielzeit profitierten die Gladbacher von einem fragwürdigen Handelfmeter, Joker Stindl behielt die Nerven.

Später Blackout schockt Wolfsburg

Später Blackout schockt den VfL Wolfsburg: Das nach zwölf Pflichtspielen weiter ungeschlagene Team von Trainer Oliver Glasner hat in seinem Europa-League-Spitzenspiel beim belgischen Tabellendritten KAA Gent nach einem Gegentreffer in der Nachspielzeit leichtfertig zwei Punkte verschenkt.

Durch das 2:2 (2:1) verpassten die lange gefährlicheren Wölfe einen großen Schritt Richtung Gruppensieg, bleiben aber weiter auf Kurs Zwischenrunde. Wolfsburg (5 Punkte) führt gemeinsam mit Gent die Tabelle nach drei Partien an.

Torjäger Wout Weghorst nutzte eine blitzschnelle Kombination zum frühen 1:0 (3.) des Bundesliga-Zweiten und markierte damit auch seinen ersten Treffer in dieser Europacup-Saison. Schon in der 24. Spielminute erhöhte Joao Victor nach feinem Dribbling auf 2:0. Gent kam per Fernschuss von Roman Jaremtschuk (41.) noch vor dem Pausenpfiff zum Anschlusstreffer - kurz vor dem Ende schockte Jaremtschuk den Bundesligisten mit dem Ausgleichstreffer.

Vor der Partie hatte der VfL ein Lob aus prominentem Munde erhalten - von Bundestrainer Joachim Löw. Bei einem Termin des DFB-Sponsors Volkswagen in Wolfsburg betonte Löw, dass die Wölfe auf ihn einen „sehr stimmigen“ Eindruck machten. „Was ich und was wir gesehen haben, ist gut“, sagte der 59-Jährige der Braunschweiger Zeitung. Löw bezeichnete Maximilian Arnold zudem als „Motor im Spiel“ des VfL.

Und Arnold sollte in der Ghelamco Arena in Ostflandern gleich seine Qualitäten unter Beweis stellen. Sein Geistesblitz ging dem frühen Führungstreffer voraus, Marcel Tisserand legte schließlich auf Weghorst quer. Die Gäste drückten danach weiter aufs Tempo. Von einer Dominanz der zuletzt in elf Heimspielen hintereinander siegreichen Belgier war nichts zu spüren.

Die Mannschaft des dänischen Trainers Jess Thorup deutete zwar ihre Qualitäten im Offensivspiel an, die Wölfe blieben aber vor dem Pausenpfiff das gefährlichere Team. Schon beim 1:1 am Samstag in Leipzig hatte Glasners Mannschaft eindrucksvoll bewiesen, dass sie auch mit Klubs auf Champions-League-Niveau mithalten kann.

Im zweiten Durchgang in Gent mussten die Wölfe dann noch einmal ihr kämpferisches Potenzial abrufen. Jaremtschuk kam vor Torhüter Pavao Pervan völlig frei zum Kopfball, verzog aber (54.). Im Gegenzug forderten die Wölfe eine Rote Karte nach einer vermeintlichen Notbremse - Josip Brekalo war in aussichtsreicher Position ausgebremst worden. Doch es gab nur eine Gelbe Karte für Michael Ngadeu-Ngadjui.

Wolfsburg hatte dann die Chance zur Entscheidung: Jeffrey Bruma tauchte nach einer Ecke von Arnold plötzlich in Schussposition auf, kam aber nicht durch (69.). Die Gäste, die in der Bundesliga am Sonntag gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr/Sky) spielen, mussten weiter zittern. sid

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