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[article=443456]Andreas Zimmermann ist nicht mehr Trainer beim Wuppertaler SV.[/article] Das kommt überraschend, für den einen oder anderen vielleicht auch nicht. Denn zuletzt hat Zimmermann mit seiner Mannschaft in der vierten Liga nur zwei Zähler aus sieben Partien gesammelt. Auf dem Papier eine schlechte Bilanz, der Trend ist negativ. Leider kennen viele Funktionäre auf so eine Entwicklung nur einen Mechanismus: Der Trainer muss weg, ein Nachfolger wird es schon richten.
Kurz gedacht, manchmal sogar erfolgreich, doch in vielen Fällen wäre ein gewisses Maß an Kontinuität empfehlenswerter. Mit Blick auf den WSV erscheint die Entlassung besonders abstrus, wenn nicht im Innenleben etwas vorgefallen ist, was keiner weiß.
Denn die Fakten rund um den Verein sind seit einer gefühlten Ewigkeit desaströs. Nur durch eine Crowdfunding-Aktion wurde der WSV vor einer Insolvenz gerettet. Knapp 131.000 Euro nahm der Verein ein. Im Sommer der nächste große Umbruch. Beinahe die ganze Regionalliga-Stammelf verließ den Verein, denn die Insolvenz schwebte weiter über dem Verein. Der WSV musste den Etat drastisch kürzen. 300.000 Euro sollen für die erste Mannschaft noch zur Verfügung stehen.
Viele ambitionierte Oberligisten haben mehr Geld zur Verfügung. Für die Regionalliga ist diese Summe alarmierend, alles andere als der Klassenerhalt wäre eine faustdicke Überraschung. Umso erstaunlicher, dass eine runderneuerte Mannschaft mit Zugängen, die in der Mehrheit aus unteren Ligen kommen, nach zehn Spielen auf Rang zwölf steht. Drei Punkte vor dem ersten Abstiegsrang. Der WSV liegt voll im Soll.
Ein toller Start hat geholfen, jetzt wird nach dem ersten Sturm sofort die Reißleine gezogen. Was haben die Verantwortlichen denn gedacht? Dass es auch in den Partien, wo die Gegner Köln II, RWO oder Rödinghausen hießen weiter nur nach oben geht. Hier fehlt der Sinn für die Realität. Was übrigens auch die Anhänger des Traditionsvereins so sehen. Die ersten Kommentare nach der Entlassung zeigen: Es gibt nur Unverständnis und Wut über die Entscheidung, bereits jetzt den Trainer zu tauschen.
Kontinuität, Zusammenhalt, alles das sollte vorgelebt werden, um mit einem gesteigerten Wir-Gefühl das kleine Wunder Klassenerhalt zu schaffen. So wird das allerdings nichts, so bleibt nur der Ruf des Chaosvereins, der es einfach nicht schafft, Ruhe in den Laden zu bekommen.
