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Berater: Kein Kommentar
Kritik an Özil-Treffen mit Erdogan

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Eine weitere Zusammenkunft von Ex-Weltmeister Mesut Özil mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat in Deutschland Kritik hervorgerufen.

Mit einem weiteren Treffen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat der ehemalige Fußball-Weltmeister Mesut Özil in Deutschland für Kritik und Unverständnis gesorgt. «Das macht einen natürlich schon traurig, (...) dass das jetzt so weitergeht», sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) bei einem «Bild»-Talk in Berlin.

Der 30 Jahre alte Fußball-Profi vom englischen Premier-League-Club FC Arsenal hatte sich zusammen mit seiner Verlobten Amine Gulse in Istanbul mit Erdogan getroffen. Ein vor wenigen Tagen vom Präsidialbüro zur Verfügung gestelltes Foto zeigte das Paar, als es dem umstrittenen türkischen Präsidenten eine Einladungskarte für die geplante Hochzeit überreicht haben soll. Özil-Berater Erkut Sögut wollte sich am Montag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht äußern.

Kanzleramtschef Braun sagte weiter: «Ich glaube, das enttäuscht viele Fußballfans, mich natürlich auch. Fassungslos ist nicht meine Kategorie, ich hätte mir das aber anders gewünscht.» Fußballer seien schließlich «Symbolfiguren, mit denen sich Menschen identifizieren».

Der ehemalige Grünen-Chef Cem Özdemir hatte festgestellt: «Nationalspieler haben auch im Ruhestand Vorbildfunktion. @MesutOzil1088 muss sich fragen, ob er dieser noch gerecht wird, wenn er sich so von einem Despoten politisch missbrauchen lässt.»

Vor der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Russland stand Özil bereits schon einmal in der Kritik wegen eines Fotos mit Erdogan. Der in Gelsenkirchen geborene Kicker mit türkischen Wurzeln hatte sich wie sein Mitspieler Ilkay Gündogan (Manchester City) kurz vor WM-Beginn mit dem türkischen Staatschef ablichten lassen, sich dazu im Gegensatz zu Gündogan aber nie öffentlich erklärt. Nach dem für Deutschland aus sportlicher Sicht enttäuschenden WM-Turnier war Özil aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und hatte «Rassismus und fehlenden Respekt» beklagt.

«Hab Özil damals verteidigt. Sein Satz: 'Ich bin Deutscher, wenn wir gewinnen, aber ein Immigrant, wenn wir verlieren', hat mich so getroffen», schrieb die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD). «Was er nun macht, ist enttäuschend. Er ist Vorbild für Millionen junger Menschen. Finde es verantwortungslos.» (dpa)

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