Die Rückkehr nach Frankfurt wird für Niko Kovac zweifelsohne emotional, schließlich hat der Trainer von Fußball-Rekordmeister Bayern München eine "besondere Verbindung" zur Eintracht. "Und wenn kurz vor Weihnachten auch noch das Licht angeht, wird es eine tolle Atmosphäre, auf die ich mich riesig freue", sagte der 47-Jährige vor dem Topspiel am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky). Auf Geschenke sollte der Kroate aber nicht hoffen.
"Das wird kein Zuckerschlecken", sagte Kovac, der mit den Hessen in der vergangenen Saison den DFB-Pokal gewonnen hatte und ganz genau weiß, dass ihm eine Niederlage beim ehemaligen Arbeitgeber das Weihnachtsfest ordentlich verhageln würde. "Es ist wichtig, dass wir in Frankfurt etwas mitnehmen", mahnte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.
Bei der mit dem Sieg gegen RB Leipzig (1:0) eingeleiteten Jagd auf Tabellenführer Borussia Dortmund wähnt sich der Rekordmeister aber auf dem richtigen Weg. Kovac sprach von der "dritten Phase" der Saison: "Wir sind auf dem aufsteigendem Ast. Das waren die richtigen Schritte, die wir eingeleitet haben." Die zwischenzeitliche "Delle" wünscht er nun dem BVB.
In Frankfurt müssen die Bayern allerdings ohne Serge Gnabry (Muskelfaserriss) und Arjen Robben (Oberschenkelprobleme) antreten, dafür sind Jerome Boateng und Kingsley Coman wieder einsatzbereit. "Wir dürfen nicht im Urlaubsmodus, sondern müssen voll auf Spannung sein", sagte Kovac, bei der Eintracht übrigens Vereinsmitglied auf Lebenszeit.
Welche "Geschenke" ihm von Rummenigge und Sportdirektor Hassan Salihamidzic in der Winterpause gemacht werden, ließ der Trainer erneut offen. Zu den Transfergerüchten um den französischen Weltmeister Lucas Hernandez, der angeblich für 80 Millionen Euro von Atletico Madrid kommen soll, nahm er am Freitag nur indirekt Stellung: "Wir spielen morgen und schauen dann, was das Christkind beruflich und privat für uns bereit hält."
Das "magische Dreieck" der Frankfurter mit Sebastien Haller, Ante Rebic und Luka Jovic könnte zumindest perspektivisch zum Transfer-Thema werden. Kovac bescheinigte Jovic am Freitag erneut angehende "Weltklasse". Wenn der 20-Jährige gesund bleibe, dann "wird er irgendwann bei einem ganz großen Klub spielen".
Bei der Eintracht dürften Kovacs Worte nicht sonderlich gut ankommen. Schließlich bauen die Hessen zum Ende ihrer erfolgreichen Hinrunde fleißig am Kader der Zukunft. Fünf Leistungsträger haben bereits verlängert, am Freitag zuletzt Danny da Costa. Und bei dem bislang nur ausgeliehen Jovic solle bald die Kaufoption gezogen werden, sagte Sportvorstand Fredi Bobic bei Amazon Music.
"Wir sind total überzeugt von seinem Weg", sagte der ehemalige Nationalspieler: "Wohin ihn sein Weg letztlich führt, muss er selbst bestimmen. Es wird immer Abnehmer geben, die so einen Spieler haben möchten. Die sind groß und wirtschaftlich sehr stark, und wir sind immer noch Eintracht Frankfurt. Das heißt nicht, dass wir uns klein machen wollen." sid