Beim Strandspaziergang malte Erling Haaland mit einem Stöckchen das BVB-Wappen in den Sand von Marbella. Auf erste Tore ihrer neuen Attraktion warteten die mitgereisten Fans in der spanischen Sonne aber auch am Montag noch vergeblich. Statt auf dem Platz zu stehen, schuftete Haaland wegen seiner Knieprobleme individuell: Klimmzüge und Gewichte statt Fußball.
Das soll sich aber bald ändern. „Die Verantwortlichen haben gesagt: Wir brauchen dich im Sturm“, berichtete er im Klub-TV. Entsprechend habe die Borussia ihn umworben: „Uns imponiert, wie du spielst. Wir wollen dich. Danach hatte ich das Gefühl: Dortmund und ich - das passt.“ Noch nicht auf dem Rasen. Ein Debüt sei jedoch „in den nächsten Tagen auf jeden Fall möglich“, sagte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl.
Währenddessen schwitzte auch Paco Alcacer. Allerdings wegen muskulärer Beschwerden wie schon am Sonntag nur auf einem Nebenplatz. Zusammen mit Kapitän Marco Reus (nach Muskelfaserriss) und Thorgan Hazard (muskuläre Probleme), die am Sonntag bereits auf den Trainingsplatz zurückgekehrt waren, absolvierte der Spanier ein individuelles Programm.
Es könnten allerdings die letzten Einheiten im Borussia-Dress für Alcacer sein. Spätestens seit Haalands Verpflichtung will der 26 Jahre alte Edeljoker den BVB verlassen. Am liebsten wohl in die Heimat, in die Primera Division, zu Atletico Madrid. Dies berichteten der kicker und die spanische Marca.
Laut kicker sei der BVB gewillt, Alcacer bei einem gut dotierten Angebot ziehen zu lassen - sitzt allerdings in einer Zwickmühle: Der Tabellenvierte würde wieder riskieren, auf der Mittelstürmerposition zu knapp besetzt zu sein. Vor allem dann, wenn Haaland bis zum Rückrundenstart am 18. Januar beim FC Augsburg (15.30 Uhr/Sky) nicht fit werden sollte.
Ganz sicher fehlen wird der Norweger beim ersten Testspiel der Mannschaft von Trainer Lucien Favre am Dienstag gegen das belgische Spitzenteam Standard Lüttich (16.00 Uhr). Sollte Haaland zum Test gegen Feyenoord Rotterdam, der am Samstag um 12.00 Uhr angesetzt ist, einsatzbereit sein, müssten zumindest die Fans weiterhin auf ihren Rohdiamanten verzichten. Denn das gebuchte Stadion von Marbella steht kurzfristig nicht zur Verfügung. Und das BVB-Trainingsgelände, wohin die Partie verlegt wurde, ist aus Sicherheitsgründen nicht für Zuschauer zugänglich.
Allerdings warten nicht nur die Fans auf den Himmelsstürmer, auch für seine Teamkollegen scheint er noch wenig greifbar. „Ich habe jetzt noch nicht viel mit ihm geredet, weil er noch nicht mit uns trainiert hat“, sagte Innenverteidiger Manuel Akanji. „Das wird sich in den nächsten Tagen sicher ändern. Er wird sich bei uns wohlfühlen.“ sid