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Klubs im Training, neue Hoffnung: "Rein virologisch wäre es lösbar"

Wann rollt wieder der Ball? Ein Virologe macht Hoffnung.
Wann rollt wieder der Ball? Ein Virologe macht Hoffnung. Foto: RS
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Die Bundesligisten wappnen sich für einen möglichen Restart im Mai. Mitten in die Vorbereitung mischen sich aber Existenzsorgen - und die sind riesig.

Bevor die meisten Bundesliga-Stars wieder Rasen unter ihren Stollen spüren, sprach Alexander Kekule etwas aus, das die Klubs nur zu gerne hörten. „Machbar ist alles“, betonte der renommierte Virologe mit Blick auf den anvisierten „Restart“ im Mai, der wichtiger denn je zu sein scheint. Denn mitten in die Vorbereitung auf die geplante Wiederaufnahme des Spielbetriebs mischen sich ernsthafte Existenzsorgen.

13 namentlich nicht genannte der 36 Profiklubs aus den ersten beiden Ligen sollen infolge der Coronakrise akut von der Insolvenz bedroht sein - und das noch in dieser Saison. Das berichtet der kicker. Das Fachmagazin bezieht sich dabei auf Zahlen, die bei der Video-Mitgliederkonferenz der Deutschen Fußball Liga (DFL) am vergangenen Dienstag thematisiert worden seien.

In der Bundesliga sei ein Verein akut bedroht und könne seinen Verpflichtungen nur noch bis Mai nachkommen. Drei weitere Klubs müssten demnach im Juni den Konkursverwalter bestellen, sollte nicht wieder gespielt werden.

Lage in der 2. Liga noch bedrohlicher

In der 2. Liga soll die Lage noch prekärer sein. Helge Leonhardt, Präsident von Erzgebirge Aue, sprach im Aktuellen Sportstudio des ZDF davon, lediglich bis zum 30. Juni Planungssicherheit zu haben. „Ich kann kein Szenario ausschließen. Was dann passiert, müssen wir sehen. Es kann bis zur Planinsolvenz gehen“, erklärte der Vereinschef.

Alles hängt davon ab, ob bald wieder gespielt werden kann. Kekules Worte im ZDF dürften dabei wie Musik in den Ohren der Klubs geklungen haben. „Rein virologisch“, sagte der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Halle/Saale, sei das Problem lösbar. „Aber nur, wenn man eine Art spezielle Blase für die Fußballspieler schafft.“

Für die Spieler sei dies mit „drakonischen“ Maßnahmen verbunden. „Man müsste für sie den Lockdown verlängern. Sie müssten privat unter besonderen Sicherheitsbedingungen weiterleben. Die ganze Mannschaft müsste in eine Art Spezialquarantäne. Außerdem müsste man sie vor jedem Spiel neu testen“, sagte der Professor.

Insgesamt bräuchte man bis Saisonende ungefähr 20.000 Tests. Laut Kekule würden täglich bisher 100.000 Tests in Deutschland durchgeführt, Tendenz steigend. Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreten, ist jedoch auch klar, dass die Politik diese Sonderbehandlung des Fußballs gegenüber der Gesellschaft dann auch rechtfertigen müsste. Ein rollender Ball in den Bundesliga-Stadien während andere Sportarten die Füße still halten, dürfte Fragen aufwerfen.

Die Klubs jedenfalls wappnen sich. Mit wenigen Ausnahmen nimmt am Montag ein Großteil der Bundesliga-Klubs, unter anderem Rekordmeister Bayern München, den Trainingsbetrieb in Kleingruppen wieder auf. Manche Vereine wie Borussia Dortmund oder der FC Augsburg hatten bereits zuvor wieder auf dem Platz gestanden. Der FSV Mainz 05 steigt Dienstag wieder ein, der SC Freiburg verbleibt vorerst bewusst im „Home-Office“.

Senat macht Werder Bremen Strich durch die Rechnung

Werder Bremen würde gerne wieder trainieren, der Senat schob einem Antrag des Vorletzten aber zunächst einen Riegel vor. „Wir halten das für keine gute Idee“, sagte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer am Freitag: „Wir sind uns einig: Die Botschaft, die die Deutsche Fußball Liga gesendet hat, ist keine gute an die Republik.“

Der Tabellenvorletzte übte daraufhin deutliche Kritik. „Wir sind über die regelmäßigen öffentlichen Auftritte von Herrn Mäurer mit dieser so negativen Haltung gegenüber dem Profifußball irritiert“, sagte Geschäftsführer Frank Baumann im Interview mit dem Weser-Kurier. „Wir wurden öffentlich bloßgestellt, aber der Antrag wurde nicht abgelehnt.“ Über den Antrag soll endgültig erst in der anstehenden Woche entschieden werden.

Die Task Force, die die DFL bei ihrer Mitgliederversammlung unter anderem für die Planung des Sonderspielbetriebs ins Leben gerufen hatte, nahm derweil ihre Arbeit auf. „Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es weder Beschlüsse noch Vorfestlegungen. Dass es unterschiedliche Denkansätze gibt, liegt in der Natur der Sache“, teilte die DFL am Sonntag mit. Zuletzt war über einen Terminplan mit nur wenig englischen Wochen spekuliert worden. sid

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