Der KFC Uerdingen ist kein gewöhnlicher Aufsteiger. Dank der Millionen des russischen Investors Mikhail Ponomarev haben die Krefelder den größten finanziellen Spielraum in der 3. Liga. So konnte es sich der KFC problemlos leisten, ehemalige Bundesligaspieler wie Kevin Großkreutz, Maximilian Beister oder Stefan Aigner zu verpflichten. Doch die Uerdinger haben gegenüber allen anderen Teams dennoch einen großen Nachteil: Der KFC darf nicht zu Hause spielen.
Seit Saisonbeginn bestreitet der KFC seine Heimspiele im Stadion des Zweitligisten MSV Duisburg, die Krefelder Grotenburg wird aufgrund von Auflagen des DFB derzeit modernisiert. Doch in Duisburg fühlt sich der KFC nicht wohl. Vereinsboss Ponomarev hat gegenüber der "Rheinischen Post" betont, dass der ehemalige Bundesligist zur kommenden Spielzeit einen anderen Ausweichort bevorzugt. Die Auswahl sei abhängig von der Ligazugehörigkeit. "Eine Möglichkeit ist, dass wir zweigleisig planen", sagt Ponomarev über die Stadionpläne. Er stelle sich einen Umzug ins Lohrheidestadion in Wattenscheid oder im Aufstiegsfall einen Wechsel in die Merkur Spiel-Arena des Bundesligisten Fortuna Düsseldorf vor. "Sollten wir in der 3. Liga bleiben, könnten wir unsere Heimspiele in Wattenscheid austragen. Sollten wir in der nächsten Saison in der zweiten Liga spielen, könnten wir in einem Bundesligastadion spielen, zum Beispiel in Düsseldorf."
Nur rund 4000 Zuschauer kommen im Schnitt nach Duisburg
Aktuell haben die Krefelder in der 3. Liga drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Das große Ziel Aufstieg ist nach wie vor realisierbar. Ein Problem war bis dato die schwache Heimbilanz. Nur fünf von elf Spielen hat die Mannschaft des neuen Trainers Norbert Meier in Duisburg gewonnen. Zudem konnten sich die Fans der Krefelder nicht mit dem Standort Duisburg anfreunden. Nur 4030 Zuschauer kommen im Schnitt zu Spielen in der Arena des MSV Duisburg. Deshalb steht der KFC in der Tabelle derzeit nur auf Platz fünf.
Eine Entscheidung sei laut Ponomarev in den nächsten zwei Wochen zu erwarten. Bis zum 1. März muss der Verein die Unterlagen für das Lizenzierungsverfahren beim DFB einreichen. Dort wird dann auch der bevorzugte Spielort stehen. "Bis dahin wissen wir mehr", sagt der KFC-Boss.
Die Umbauarbeiten in der Grotenburg werden voraussichtlich erst im Sommer 2020 abgeschlossen sein, demnach erst nach der kommenden Saison. In Uerdingen sollen drei neue Tribünen errichtet werden, das Stadion anschließend 25.000 Zuschauern Platz bieten. Zudem muss in Krefeld ein neues Trainingszentrum und ein Nachwuchsleistungszentrum erbaut werden. So sehen es die DFB-Statuten vor. Das gesamte Projekt soll rund 40 Millionen Euro kosten. Die Finanzierung wollen die Stadt Krefeld und der Verein gemeinsam übernehmen.
Autor: Martin Herms