Christophe Diandy – Mittelfeldspieler der Belgier – setzte in dieser Minute zu einer harten Grätsche an. Die Entscheidung des Schiedsrichters: Gelb. Das war absolut vertretbar. Aber nicht für Diandy. Dieser fluchte auf einmal wild herum und schoss den Ball weg. Der Schiedsrichter zückte wie aus der Pistole geschossen den roten Karton. Diandy konnte es kaum fassen und ging dann sogar den Spielleiter heftig an.
Ungewollte Überzahl
„Es ist ein Freundschaftsspiel, da muss man auch mal ein Auge zudrücken“, fand sogar KFC-Trainer Heiko Vogel. Es ging ihm allerdings nicht um die Aktion an sich, sondern an die darauffolgende Situation. „Natürlich war die Rote Karte berechtigt, aber ich wollte eben das letzte Testspiel so nutzen, wie es dann auch nächste Woche auf uns zukommt, und zwar elf gegen elf und nicht zehn gegen zehn.“
Mehr als eine Stunde in Überzahl und trotzdem verloren. Wie kann das sein? Zum Zeitpunkt des Platzverweises stand es immerhin noch 0:0. „Wir haben durch viele einfache und vermeidbare Fehler den Gegner stark gemacht, das ist fahrlässig“, resümierte der 43-jährige Trainer des KFC nach dem Spiel. Nur 15 Minuten nach dem Platzverweis bestrafte der RSC-Stürmer Niane die passiven Uerdinger mit einem Traumtor aus gut 20 Metern. Torwart-Neuzugang Königshofer war bei diesem Treffer absolut machtlos.
2:0 statt 1:1
Was nach der Pause nach einer positiven Reaktion aussah, verflüchtigte sich 15 Minuten nach Anpfiff der zweiten Hälfte mit dem 0:2 durch Chris Bedia. Die Bilanz bis jetzt: 30 Minuten in Überzahl, zwei Gegentore. Coach Vogel hatte aber nicht nur Negatives für seine Mannschaft übrig: „Wir haben das phasenweise sehr gut gemacht,“ lobte er. Mit weiterer Kritik an der Angriffsvorstellung seines Teams ließ er aber nicht lange auf sich warten: „Wir sind vorne noch zu unpräzise, dann erzielt man eben nur ein Tor, obwohl Möglichkeiten da waren.“
In den letzten 15 Minuten drehten die Krefelder dann noch mal auf, drückten nach dem schönen Anschlusstreffer von Roberto Rodriguez in der 71. Minute noch mal kräftig auf das Tor der Belgier. Am Ende lief ihnen aber die Zeit davon und es reichte nicht mehr für den Ausgleich.
Auf die Leistung gegen Charleroi kann der KFC aufbauen, aber genauso gilt es die letzten Fehler bis zum Auftaktspiel in der 3. Liga auszumerzen. Am kommenden Sonntag wartet mit Halle ein spielstarker Gegner, der, wie auch in den letzten beiden Jahren, als Aufstiegskandidat gehandelt wird.