Eigentlich wollte der KFC Uerdingen schon am Vorabend der Partie beim SV Wehen Wiesbaden anreisen. Insolvenzverwalter Claus-Peter Kruth hatte die Übernachtung allerdings aus Kostengründen gestrichen, so dass die Uerdinger die Stunden vor dem Spiel im Tageshotel verbrachten.
Dinge wie diese gehen sicherlich nicht spurlos an den Spielern vorbei. Für ihre schwierige Lage präsentierten sich die Krefelder bei einem Aufstiegskandidaten speziell zu Beginn und über weite Strecken der zweiten Halbzeit mutig und aktiv. „Wir waren gut im Spiel, haben die Tore zu billig gekriegt. Im Nachhinein ärgere ich mich, weil ein Punkt drin war“, resümierte KFC-Trainer Stefan Krämer am Mikrofon von Magenta Sport.
Der kommunikative 53-Jährige versucht die chaotischen Nebenschauplätze nach wie vor so gut es geht wegzulächeln. „Natürlich habe ich Verständnis für die Spieler, wenn sie mal einen schlechten Tag haben. Das schlägt auf die Stimmung. Aber im Moment bekommen wir es ganz gut hin, das Ganze von der Mannschaft wegzuhalten. Wir sind eine richtig gute Truppe mit großen Nehmerqualitäten. Ich glaube, dass wir das noch ein bisschen halten können“, betonte Krämer.
Krämer glaubt fest an den Klassenerhalt
Dabei verlief schon die Vorbereitung auf das Flutlichtspiel in der Brita-Arena alles andere als optimal. Die undankbaren Trainingsbedingungen in Krefeld bleiben dem Trainer ein Dorn im Auge. Unter der Woche absolvierten die Uerdinger einige Einheiten in einer Soccerhalle. „Wenn dann links und rechts Kindergeburtstage und Betriebsfeiern stattfinden, dann ist das nicht so cool“, so Krämer, der weiterhin Optimismus versprüht und eine baldige Lösung herbeisehnt.
Kontakt vom neuen Investor sei immer noch nicht hergestellt worden. „Ich habe keine Idee, was die Zielsetzung ist. Er wird sich vielleicht irgendwann mal mit uns zusammensetzen. Dann werden wir es wissen und sehen weiter.“
Sicher ist, dass der KFC am Sonntag in Lotte im Abstiegskrimi und Niederrheinderby den MSV Duisburg empfängt. Allerdings ohne einen Einsatz von Tim Albutat. Der Uerdinger Mittelfeldspieler flog am Montag kurz vor Schluss noch mit Gelb-Rot vom Platz. Wie es nach dem 28. Februar bei den Krefeldern weitergeht, steht aktuell noch in den Sternen. „Aber wir werden die Klasse halten. Da bin ich mir ganz sicher“, hofft Stefan Krämer.