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[article=426492]Es war der 17. Juni 2019, als der KFC Uerdingen Selim Gündüz als Neuzugang präsentierte[/article]. Der langjährige Bochumer stand vor seinem Wechsel nach Krefeld beim SV Darmstadt 98 unter Vertrag. Er galt als Wunschspieler von Heiko Vogel, mit dem der KFC in die Drittliga-Saison 2019/2020 gegangen ist.
"Selim ist ein absoluter Kämpfer, der immer alles gibt und an sein Limit geht. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm", freute sich Vogel nach der Gündüz-Verpflichtung. Der 25-jährige nominelle Flügelflitzer war unter Vogel auch ein wichtiger Spieler und stand bis dessen Entlassung in sechs von elf Ligaspielen in der Startelf. Eine Vorlage konnte Gündüz in seinen Einsätzen beisteuern. Anfang Oktober wurde Vogel entlassen - gleichbedeutend war dies auch das Aus für den gebürtigen Siegener Gündüz.
Denn: Seit diesem Zeitpunkt spielte der 53-malige Zweitligaspieler keine einzige Minute mehr für den KFC Uerdingen. Noch bitterer: Überhaupt stand er nur ein einziges Mal - am 4. November 2019 - im 18er Kader.
Gündüz ist außen vor - muss die Torhüter beim Training warm machen
Warum dies der Fall ist, weiß niemand so recht. Nach RevieSport-Informationen hatte Vogels Nachfolger Stefan Reisinger, der unter diesem Assistent war und Gündüz gut kennt, dem ehemaligen Bochumer noch gesagt, dass er auf ihn setzen werde - auf den Flügeln. Denn Vogel hatte Gündüz meist als Sechser oder Achter eingesetzt. Doch Reisinger hielt nicht Wort: Er setzt Gündüz nämlich regelmäßig auf die Tribüne. Gündüz selbst will sich zu seiner misslichen Lage nicht äußern.
Doch klar ist auch, dass er nicht verletzt ist, wie es auf dem Portal transfermarkt.de vermerkt ist. Hier ist von einer "Knieverletzung" die Rede. Doch RevierSport weiß, dass Gündüz in dieser Saison kein einziges Mal verletzt war und nur eine Trainingseinheit verpasste - wegen Übelkeit.
[article=473460]Lesen Sie auch: Kommentar: Der Umgang des KFC Uerdingen mit Großkreutz ist unwürdig[/article]
Der 1,71-Meter große Außenbahnspieler ist schon lange im Geschäft, um zu wissen, dass seine Zeit beim KFC abgelaufen ist. Schon jetzt kann er sich nach einem neuen Klub im Sommer umschauen. Im Training ist zu beobachten wie Gündüz behandelt wird. Er, aber auch Weltmeister Kevin Großkreutz und Nerciwan Khalil Mohammad, der seit zwei Jahren keine Rolle beim KFC spielt, aber unter Vertrag steht, werden in den Trainingseinheiten ab und an "gesondert behandelt". Während die Mannschaft irgendwelche Übungen absolviert, muss das Trio hinter einem Tor individuelle Übungen durchführen oder zuschauen, wie die Kollegen trainieren. Noch bitterer: es ist auch schon vorgekommen, wie das gefühlt aussortierte Trio um Gündüz die KFC-Keeper warm machen muss, während alle anderen Uerdinger Profis ihrer Trainingseinheit nachgehen.
Leistungen der Gündüz-Konkurrenten lassen zu wünschen übrig
Warum Gündüz seit Monaten keine Chance erhält, wird wohl das Geheimnis von Reisinger und Daniel Steuernagel bleiben? Denn es ist ja nicht so, dass Gündüz' Konkurrenten überzeugen. Im Gegenteil: Wie schon angesprochen, besitzt der KFC eine der schlechtesten Offensivreihen der Liga.
Mit Boubacar Barry und Christian Kinsombi, die Gündüz' Position auf dem rechten Flügel bekleiden, kommen zwei Spieler regelmäßig zum Einsatz, deren Statistiken zu wünschen übrig lassen. Barrys Bilanz: 21 Spiele, 0 Tore, eine Vorlage, Kinsombis Bilanz: 15 Spiele, 0 Tore, zwei Vorlagen. Zur Erinnerung - Gündüz' Bilanz: 10 Spiele, 0 Tore, eine Vorlage.
Publikumsliebling beim VfL Bochum
Vor allem den Fans des VfL Bochum wird Gündüz in guter Erinnerung geblieben sein. Der pfeilschnelle Flügelspieler fand 2009 den Weg von den Sportfreunden Siegen nach Bochum und spielte sich in neun Jahren in die VfL-Fanherzen und wurde schließlich Publikumsliebling. Gündüz schaffte es von der U17, über die U19 und U23 der Bochumer in den Profikader des VfL.
Insgesamt kann er auf 52 Zweitliga-Begegnungen (vier Tore) und 38 Regionalliga-Spiele (drei Tore) für den VfL Bochum zurückblicken. Im Sommer 2018 verließ er die Castroper Straße in Richtung Darmstadt. Seit Sommer 2019 ist er beim KFC Uerdingen - im kommenden Sommer wohl dann wieder woanders.
