Startseite

3. Liga
KFC: Krämers Fehleranalyse

Foto: firo
VfL Bochum
VfL Bochum Logo
20:30
TSG 1899 Hoffenheim Logo
TSG 1899 Hoffenheim
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

4509 Zuschauer sahen die dritte Uerdinger Heimpleite gegen die Sportfreunde Lotte (0:2). Trotz verbesserter Offensive bereitet die Defensive weiter Sorgen. Stefan Krämer war bedient.

Als Ansgar Brinkmann am Uerdinger Halbzeitspiel in der Schauinsland-Reisen-Arena teilnahm, war die Stimmung noch gut. Die Fans sangen weiter ihre Lieder und trauten ihrer Mannschaft durchaus zu, das Spiel beim Stand von 0:1 noch zu drehen. Daraus wurde am Ende nichts, nicht nur nach Abpfiff ertönten erstmals vereinzelte Pfiffe durch das Stadion. Entmutigen lassen wollte sich in Krefeld davon keiner. Dennoch war Trainer Stefan Krämer nicht nur mit der Leistung gegen Lotte unzufrieden.

„Wir haben schon in den letzten Wochen kein gutes Bild abgegeben. Uns fehlt der letzte Wille, die letzte Gier, die man in der 3. Liga einfach braucht“, analysierte Krämer. Genau diese Einstellung, die dem KFC zuletzt so oft fehlte, zeigten die Gäste aus Ostwestfalen. „Der Gegner hat es uns vorgemacht und sich mit allen Spielern voll reingehauen“, fügte Krämer hinzu. Während die Lotter als eingeschworenes Team agierten, versuchten es die Krefelder vermehrt über Einzelaktionen. Ohne Erfolg: Denn wie schon in Kaiserslautern zeigte die Hintermannschaft vor allem bei Kontern große Schwächen.

„Da braucht der Gegner dann oft nur Danke sagen“, beschwerte sich Krämer, der diese Probleme schnellstens wieder in den Griff bekommen sollte. „Da müssen wir schnell wieder hin. Egal, wen du in deinen Reihen hast oder wer schonmal irgendwo gespielt hat“, verdeutlichte der Trainer in Richtung seines Starensembles, für den das Spiel in Osnabrück genau zur richtigen Zeit kommt. „Wir müssen uns deutlich steigern, um wieder in die Spur zu finden“, sagte Krämer.

Lotte-Trainer Nils Drube wollte sich im Vorfeld nicht auf einen offenen Schlagabtausch mit den Uerdingern einlassen. Sein Matchplan ging voll auf: „Das Spiel war unglaublich intensiv. Aus unserer guten Ordnung heraus macht uns das Spiel gegen den Ball stark. Am Ende hatten wir natürlich das Momentum auf unserer Seite“, fasste der hochzufriedene 40-Jährige zusammen.

KFC: Das muss in Osnabrück besser werden

Am nächsten Spieltag reist der KFC Uerdingen zum Spitzenreiter VfL Osnabrück. Das Selbstvertrauen vor dem Topspiel ist bei den Krefeldern nach zwei 0:2-Pleiten in Folge nicht besonders groß.

Den Ausrutscher in Kaiserlautern vergessen machen und gegen das „kleine“ Lotte gewinnen. Diese scheinbar selbstverständliche Rechnung ging am Samstag nicht so ganz auf, wie es sich viele vorgestellt haben. Denn der Tabellenfünfzehnte aus Ostwestfalen zeigte sich als harte Nuss und nutzte die defensiven Schwächen des KFC Uerdingen nahtlos aus. Dabei hatten sich die Uerdinger vorgenommen ein ganz anderes Gesicht zu zeigen, als auf dem Lauterer Betzenberg.

„Uns hat der Mut gefehlt und wir haben unsere Spielidee nicht umsetzten können“, monierte Ali Ibrahimaj, dem mit seinem Pfostenschuss beim Stand von 0:1 nur eine kleine Portion Glück zum Ausgleich gefehlt hat. „Mit so einer Leistung kann man kein Spiel gewinnen, egal gegen wen“, sagte der Offensivmann völlig konsterniert. Ähnlichen Klartext sprach Stefan Aigner nach der überschaubaren Uerdinger Leistung. „Das ist noch positiv ausgedrückt. Wir haben ein ganz schwaches Spiel abgeliefert!“ Nichtsdestotrotz wusste der Topscorer der Krefelder auch diese Situation richtig einzuordnen. „Was vor drei Wochen noch alles super war, ist jetzt auch nicht alles schlecht“, stellte Aigner klar.

Die „überragenden Spielzüge aus dem Training“, wie Aigner empfand, waren bei der 0:2- Heimniederlage gegen Lotte zu selten zu sehen. Um dem hohen Anspruch gerecht zu bleiben, ist eine deutliche Leistungssteigerung vonnöten. Aufgrund der Patzer der Konkurrenz steht Uerdingen zwar weiterhin auf Platz drei, bei einer Niederlage in Osnabrück würde der Abstand auf Platz eins allerdings schon auf satte sieben Zähler anwachsen. Daran wollte Ali Ibrahimaj keineswegs denken. „Wir brauchen eine ganz andere Körpersprache und Mentalität, sonst gehen wir in Osnabrück unter.“

Die Spieler sind sich der Situation also bewusst. Sollte der KFC auch in Osnabrück verlieren, könnte es bei den Krefeldern trotz des starken Saisonstarts ganz schnell wieder ungemütlich werden. Das hat Präsident Mikhail Ponomarev in der Vergangenheit schon öfter bewiesen.

Autor: Fabian Kleintges-Topoll

Deine Reaktion zum Thema

Spieltag

3. Liga

1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel