Auch wenn die Verletzung und der damit verbundene Ausfall von KFC-Stammkeeper René Vollath schon unter der Woche bekannt wurde, hatte der ein oder andere unter 3478 Zuschauer in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena im Vorfeld der Partie vielleicht einen Grund zur Sorge, als der 22-Jährige Robin Benz zwischen den Pfosten stand. Der unerfahrene Uerdinger Ersatzkeeper konnte bis zu seinem Drittligadebüt am Samstag gerade mal die Bilanz von drei Regionalligaspielen und fünf Einsätzen im RS-Niederrheinpokal vorweisen.
Gegen Jena dauerte es dann keine fünf Minuten, bis sich der in der Jugend des VfL Bochum ausgebildete Torwart zum ersten Mal auszeichnen durfte. Einen Jenaer Schlenzer aus der Distanz lenkte der 22-Jährige stark mit den Fingerspitzen um den Pfosten. „Der war gut zum reinkommen“, scherzte Benz, der beim zwischenzeitlichen 1:1 allerdings keine so gute Figur machte. „Da sah ich natürlich unglücklich aus, weil ich nicht den richtigen Stand hatte. Aber der Schuss war auch nicht schlecht“, gestand der ansonsten souverän wirkende Keeper seinen Fehler ein. Nervös war Benz jedenfalls nicht: „Die Jungs haben es mir enorm leicht gemacht.“
Krämer kritisiert schwache Chancenverwertung
Am Ende konnten die Uerdinger den Patzer von Benz sicherlich verkraften. Dank Stefan Aigners Doppelpack feierte der KFC seinen zweiten Sieg in Serie und klettert damit auf Aufstiegsplatz zwei. „Wir sind nicht gut reingekommen. Man hat schon gemerkt, dass Jena schon lange zusammenspielt, teilweise seit der Jugend“, erklärte KFC-Trainer Stefan Krämer die schwache erste Halbzeit seines Teams. „Ab der 46. Minute haben wir uns dann reingebissen. Die Mannschaft hat nicht mehr viel zugelassen. Bei den Kontersituationen hat dann aber zu oft der letzte Ball und die letzte Konsequenz gefehlt“, kritisierte der 51-Jährige.
Jena-Trainer Mark Zimmermann sprach wie Krämer von einem „verdienten Sieg für den KFC“. Trotz starker erster Hälfte war der Frust über die Niederlage natürlich groß. „Wir haben nach dem Rückstand ein gutes Spiel gemacht und wollten mutig weiterspielen. Leider war das Gegenteil der Fall, auch wenn Uerdingen eine Schippe draufgelegt hat“, analysierte der 44-Jährige, der die Uerdinger Erfahrung durchaus schätzte und als Teilgrund für die Niederlage bewertete: „Gegen so eine erfahrene Mannschaft ist es dann natürlich schwer zurückzukommen.“
Autor: Fabian Kleintges-Topoll