Neben seiner Kritik an der Stadt Krefeld, der er vorwirft, nicht genug für seinen Drittligisten zu tun, machte er auch seinen Mitspielern eine klare Ansage.
Der Grund: Schorch befürchtet, dass sich die Aufstiegshoffnungen bald erledigt haben dürften, wenn die Mannschaft so weitermacht. „Ja, wir haben in der vergangenen Woche unter schlechten Bedingungen trainiert. Wenn wir überhaupt trainieren konnten. Dann kommst du nach Duisburg und darfst noch nicht einmal das Abschlusstraining im Stadion machen“, zählte er die Defizite noch einmal auf. Aber: „Schwierig hin und her, trotzdem darfst du nicht so auftreten. Wir haben gar keine Dominanz auf den Platz bekommen, so wie wir das normalerweise haben.“
KFC-Kapitän Schorch zerlegt seine Mannschaft
Und diese Versäumnisse lastet der Innenverteidiger auch seinen Mitspielern an. „Wenn du die Zweikämpfe nicht annimmst, wenn du die Laufbereitschaft nicht hast und die Eier nicht hast, einen Ball festzumachen, dann wird es schwer“, schimpfte der 29-Jährige. In der Tat liefen die Würzburger während der 90 Minuten ein ums andere Mal in Überzahl auf den Kasten der Uerdinger zu. „Wenn die dann mit fünf gegen drei oder vier gegen zwei laufen, dann wird es für die Abwehr schwer, alles zu verteidigen. Ich hätte gerne solche Situationen auch mal für uns – aber dafür muss man halt auch arbeiten. Und das haben wir gegen Würzburg einfach nicht getan.“
Ob seinem Team auch angesichts der vier teils hochkarätigen Neuzugänge vielleicht das Gespür oder der Ernst für die Situation abhandengekommen ist? „Was für ein Ernst? Wir haben jetzt noch 17 Spiele vor uns. Wir haben die Chance, in die 2. Liga aufzusteigen. Und das bei 38 verdammt schweren Auswärtsspielen. Viele vergessen das“, holte er aus. „Nein, Konkurrenz belebt das Geschäft. Wir hatten zu einfache Ballverluste. Wir müssen uns die Woche zusammenreißen und Gas geben.“
Nach dem 0:3 sei es nun wichtig, noch enger zusammenzurücken. „Wir müssen in der nächsten Woche in Meppen ein anderes Gesicht zeigen - egal unter welchen Umständen“, warnt er. Sonst könnte es für die Krefelder Aufstiegsträume ein böses Erwachen geben.
Autor: Stefan Bunse