Der Offensivspieler Diallo trainierte bereits seit dem Trainingsauftakt bei der SG Wattenscheid 09 mit, wurde bei diversen Testspielen eingesetzt und deutete seine Fähigkeiten am Ball mehrfach an. Eine Einigung hatte Trainer und Sportlicher Leiter der 09er Farat Toku mit dem 22-Jährigen schnell erzielt, doch seine Verpflichtung hing noch an seiner Aufenthaltserlaubnis und der Spielgenehmigung des Westdeutschen Fußballverbandes.
Beides lag am Freitag endlich vor und so wurde Diallo verpflichtet und mit einem Vertrag an der Lohrheide ausgestattet. "Ich freue mich sehr, dass das geklappt hat. Das waren harte Wochen für Cellou, aber auch für uns. Wir wollten den Jungen unbedingt verpflichten. Leider machte uns die Bürokratie einen Strich durch die Rechnung. Wir sind aber dran geblieben und haben letztendlich das grüne Licht erhalten. Es ist vor allem für den Spieler eine große Erleichterung, dass er in Deutschland bleiben und Fußball spielen darf", erzählt Toku gegenüber RevierSport.
Traumhaftes Diallo-Debüt
Sein Pflichtspieldebüt für die Sportgemeinschaft beim Bonner SC hätte kaum traumhafter verlaufen können, denn dank seines Kopfballtreffers in der 10. Minute entführten die 09er die drei Punkte aus dem Sportpark Nord. "Wir wissen, was er kann. Ich bin mir sicher, dass er uns noch viel Freude bereiten wird", sagt Toku.
Diallo kam 2014 als Flüchtling aus Guinea nach Deutschland und schloss sich dem B-Kreisligisten TSC Steinheim an. Einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte er im Sommer 2015, als er zum Regionalligisten SV Rödinghausen wechselte und im ersten Saisonspiel bereits nach wenigen Sekunden für den SVR traf. Nach der Zeit in Rödinghausen war er in der Oberliga Westfalen für die U23 des SC Paderborn und in der vergangenen Spielzeit beim SC Verl aktiv. "Cellou ist ein Spieler, der in der Offensive alle Positionen spielen und uns damit eine große Flexibilität in unserem Spiel geben kann. Er hatte keine einfachen Jahre in der Vergangenheit, doch es ist unsere Aufgabe, ihn wieder in die Spur zu bekommen und wenn er im Kopf frei ist, kann er Spiele, dank seiner Leichtigkeit und seiner individuellen Stärke, alleine entscheiden", erklärt Toku.
Güngör Kaya wird nicht kommen
Derweil wird ein verlorener Sohn nicht zur Lohrheide zurückkehren. Die Rede ist von Güngör Kaya. "Günni will sich beruflich weiterentwickeln und wir können ihm leider diese Möglichkeit nicht geben. Unsere Mittel in Wattenscheid sind sehr begrenzt. Ich hätte Günni gerne dazu genommen. Es ist aber nicht zu realisieren. Ich wünsche ihm, dass er einen Verein findet, der ihm auch beruflich hilft und er dennoch auf hohem Niveau Fußball spielen kann", erläutert Toku. Kaya soll ein unterschriftsreifes Angebot eines Oberligisten vorliegen.
Die Suche nach einem Stürmer geht in Wattenscheid weiter. Toku: "Ja, wir würden gerne noch einen Angreifer verpflichten. Aber ich kann nur wiederholen: Bei unseren finanziellen Mitteln ist ein weiterer Neuzugang nur schwer zu realisieren."
Autor: Krystian Wozniak