Johannes Geis ist seit seinem Wechsel im Winter nicht mehr aus der Startelf des 1. FC Kölns wegzudenken. Alle bisherigen acht Rückrundenspiele absolvierte der defensive Mittelfeldspieler über die vollen 90 Minuten und glänzte dabei mit fünf Torvorlagen.
Das sah in der Hinrunde noch komplett anders aus: Nach einer Saison auf Leihbasis beim spanischen Erstligisten FC Sevilla kehrte der 25-Jährige zum FC Schalke 04 zurück. In den Planungen des damaligen S04-Trainers Domenico Tedesco spielte er aber keine Rolle. Geis wurde in die Schalker Zweitvertretung aus der Oberliga Westfalen verbannt. Statt Real Madrid oder FC Barcelona hießen die Gegner plötzlich FC Brünninghausen oder 1. FC Gievenbeck.
Nun sprach Geis in einem Interview mit dem Express über die letzten Monate auf Schalke - und darüber, wie hart es für ihn war, den Glauben an sich selbst nicht zu verlieren: "Im letzten halben Jahr war das besonders schwer. Ich habe im Training alles gegeben, hatte aber keine Chance", erzählte Geis und gab zu: "Das war für den Kopf extrem schwer und dann zweifelt man auch mal."
Mentaltrainer hilft Ex-Schalker Geis
Für rund elf Millionen Euro und mit reichlich Vorschusslorbeeren war Geis 2015 vom 1. FSV Mainz 05 nach Gelsenkirchen gewechselt. Nach starken Beginn auf Schalke baute der vor allem für seine oft gefährlichen Standards geschätzte Defensivmann aber ab - und nach einer längeren Rot-Sperre geriet er auf Schalke mit der Zeit auf das Abstellgleis.
Nach seiner Degradierung nahm er sogar die Dienste eines Mentaltrainers in Anspruch. Wie der gebürtige Schweinfurter dem Express verriert, pflegt er den Kontakt zu diesem noch immer: "Wir telefonieren auch jetzt noch ab und zu vor den Spielen, wenn ich mich mal nicht so gut fühle. Er gibt mir in den Gesprächen positive Dinge mit auf den Weg. Für mich ist das ein wichtiger Faktor."
Beim 1. FC Köln blüht Geis nun wieder auf und liegt auf Kurs Richtung Bundesliga-Aufstieg. Ob sich Geis einen Verbleib über in Köln über das Saisonende hinaus vorstellen kann? "Mein Berater wird sich bald mit Armin Veh zusammensetzen. Köln ist mein erster Ansprechpartner. Daran führt kein Weg vorbei, weil ich dem FC viel zu verdanken habe." ea