Normalerweise hüpft man nicht vor Freude, in der kühlen Jahreszeit erst am Montagabend um 20.30 Uhr spielen zu dürfen. Beim VfL Bochum ist das derzeit anders: „Im Moment hilft uns jeder Tag“, sagte Trainer Robin Dutt nach der ersten Einheit der Woche, dem ersten Training nach dem am Ende ernüchternden 2:2 in Fürth, der ersten Einheit vor dem nächsten Spiel gegen den SV Darmstadt 98 im Ruhrstadion. Nur 16 Feldspieler auf dem Rasen des Leichtathletik-Platzes zählten die wenigen Beobachter kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Dazu gehörten bereits die A-Jugendlichen Jan Wellers, Moritz Römling und Torjäger Ömer Uzun, die sich bis zum Donnerstag bei den Profis empfehlen dürfen.
Bis dahin soll sich das Feld auch mit gestandenen Spielern wieder gefüllt haben. Tim Hoogland und Chung-Yong Lee, beide in Fürth noch im Einsatz, meldeten sich am Montag krank, sie sollten ebenso in der Mitte der Woche wieder einsteigen können wie der zuletzt fehlende Kapitän Stefano Celozzi (muskuläre Probleme), Stürmer Silvere Ganvoula – und auch Danilo Soares. Der brasilianische Linksverteidiger, in Fürth ausgewechselt und nach der Pause schmerzlich vermisst, hatte im Frankenland einen Schlag abbekommen, das Sprunggelenk bereitet Probleme. Robin Dutt rechnet aber damit, dass Danilo Soares spätestens am Donnerstag wieder mitwirken kann – das wäre früh genug für einen Einsatz gegen Darmstadt.
Damit hätte der Trainer, wenn alles gut geht, wieder ein paar Optionen mehr. Unabhängig von der Startelf erwartet Dutt mehr Konzentration bis zum Schluss. „Die Frage ist nicht, wann die Tore fallen, sondern warum“, erklärte er im Gespräch mit dieser Zeitung. „Die Uhr schießt keine Tore.“ Wie gegen Regensburg hatte der VfL in Fürth ja einen Zwei-Tore-Vorsprung verspielt, 3:3, 2:2 endeten die Partien nach Gegentoren in der Nachspielzeit. Dutt sah dabei „zu viele handwerkliche Fehler“.
Beispiel Fürth: Vor dem 1:2 stimmte die Zuordnung nicht, so der Trainer, vor dem 2:2 „rücken wir nicht richtig ein“. Robin Dutt: „Wir müssen uns überprüfen, ob wir jeden Prozentpunkt herrausholen. Die letzten paar Prozentpunkte haben zuletzt gefehlt.“
Darmstadt ist im Aufwind
Sie dürften aber auch gegen Darmstadt vonnöten sein, wenn nach vier Spielen ohne Niederlage, aber zuletzt drei Remis in Serie mal wieder ein Erfolg herausspringen soll. Darmstadt feierte nun einen 3:1-Sieg gegen den FC Magdeburg. Damit blieb das Team im dritten Spiel in Folge ungeschlagen, nach einem 1:1 in Regensburg und einem 2:0 gegen Fürth, und ist nach Punkten gleichgezogen mit dem VfL (je 17). Es ist also wieder ein enges Match zu erwarten – bis zum Schlusspfiff.
Autor: Ralf Ritter