Die größte Herausforderung in der Trainerlaufbahn von Jan Siewert (36) droht ein Fiasko zu werden. Alleine die Fakten würden dazu schon ausreichen. Unter Trainer Siewert wurden acht von neun Spielen in der Premier League verloren. Am vergangenen Wochenende stand der Abstieg aus Englands Eliteliga bereits fest. Sechs Spieltage vor dem Saisonende. Es war der schnellste Abstieg der Liga-Geschichte. Die Verpflichtung Siewerts, der den deutschen Trainer David Wagner ablöste, brachte nicht den erhofften Effekt.
Siewert wirke "befremdlich" auf die Mannschaft
Stattdessen muss der ehemalige Trainer des Regionalligisten Rot-Weiss Essen offenbar schon nach neun Wochen um seinen Job bangen. Denn wie die englische Zeitung "The Times" berichtet, ist eine Weiterbeschäftigung des 36-Jährigen bei Huddersfield Town äußerst fraglich. Der Grund dafür sollen nicht allein die enttäuschenden Ergebnisse sein. Das Medium will erfahren haben, dass es zwischen Siewert und mehreren Spielern gekracht habe. Ihm werde eine "harte Herangehensweise" nachgesagt, die auf die Mannschaft "befremdlich" wirke. Vor allem die erfahrenen Akteure des Kaders hätten ein Problem mit ihrem Trainer, der vor seinem Engagement in England für die Nachwuchsabteilungen des VfL Bochum und Borussia Dortmund arbeitete.
Von Vereinsseite erhielt Siewert jedoch Rückendeckung. Der Klub stehe hinter ihm. Jan Siewert sei der Trainer, "der uns nach vorne bringt." Bei Huddersfield Town steht er noch bis Juni 2021 unter Vertrag.
Siewert hatte das Abenteuer auf der Insel mit Andreas Winkler in Angriff genommen, mit dem er schon an der Essener Hafenstraße zusammenarbeitete und krachend scheiterte. Am 3. April 2016 wurde der Fußballlehrer nach nur neun Monaten bei RWE entlassen. Auch Winklers Amtszeit in Essen war aufgrund sportlicher Erfolgslosigkeit und eines Rechtsstreits mit dem Verein wenig später beendet. Nun stehen dem Duo harte Zeiten im Ausland bevor.
Autor: Martin Herms