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Irres Projekt in der Kreisliga: Verband schafft die Ampelkarte ab

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Der Hessische Fußball-Verband (HFV) schafft die Ampelkarte in allen Kreisligen ab. Stattdessen werden von den Schiedsrichtern künftig wieder Zeitstrafen verhängt. Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) schaut sich alles in Ruhe an.

Kehrt eine alte Regel nach rund 30 Jahren in den Amateurfußball zurück? Zumindest in Hessen ist die Wiedereinführung der Zeitstrafe - und damit einhergehend auch die Abschaffung der Ampelkarte (Gelb-Rot) - beschlossene Sache. So hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ein entsprechendes Projekt vom HFV für die nächsten beiden Jahre genehmigt.

Was ändert sich genau? In den hessischen Kreisligen kann für die Saison 2021/22 und 2022/23 kein Spieler mehr mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen werden. Stattdessen verhängen die Schiedsrichter künftig Zeitstrafen. Konkret: Begeht ein bereits verwarnter Spieler ein weiteres gelbwürdiges Vergehen, ahndet der Referee dies mit einer zehnminütigen Zeitstrafe. Wird der Spieler anschließend nochmal auffällig, darf der Schiedsrichter ihn mit Rot vom Platz stellen.

Der neue Drei-Stufen-Plan der Schiedsrichter in Hessen:

  • 1. Der Spieler wird mit der Gelben Karte verwarnt.
  • 2. Der Spieler erhält eine 10 Minuten lange Zeitstrafe, um sich zu beruhigen.
  • 3. Der Spieler wird mit Rot des Feldes verwiesen.

"Die Zeitstrafe ist eine Art Präventionsmaßnahme, um bei vielen Hitzköpfen ein bisschen die Luft herauszunehmen", erklärt Hessens Verbandsfußballwart Jürgen Radeck gegenüber dem Portal "FuPa.net" die Idee hinter dem Projekt. "Wenn die Emotionen hochkochen, muss ein Unparteiischer nicht gleich Rot zeigen. Er kann dann mit Zeitstrafen für mehr Ruhe auf dem Platz sorgen." Zudem soll die Zeitstrafe die Schiedsrichter vor Angriffen von emotionsgeladenen Spielern schützen und Aggressionen vorbeugen.

Projekt Zeitstrafe: In Westfalen schaut man sich alles "in Ruhe" an

Während die Landesverbände Berlin und Bayern ihrerseits ebenfalls Interesse an diesem Pilotprojekt bekundet haben, hat auch der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) ein Auge darauf geworfen. "Wir sehen uns das in Ruhe an und schauen auf die Erfahrungen des HFV", betont Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball beim FLVW, gegenüber "FuPa.net".

Die Wiedereinführung der Zeitstrafe birgt laut Schnieders allerdings auch ein Gesundheitsrisiko für die Spieler - vor allem in den kalten Monaten: "Was passiert, wenn ein Spieler im Winter zehn Minuten draußen steht, abkühlt und dann wieder ins Spiel eingreift? Das Verletzungsrisiko steigt ungemein", merkt er kritisch an.

Sollte der Erfahrungsbericht des HFV den FLVW überzeugen, so sei die Einführung der zehnminütigen Zeitstrafe in Westfalen frühestens ab der Saison 2022/2023 denkbar. Das Projekt des HFV sollte eigentlich 2020/21 starten, auch der DFB hatte den entsprechenden Antrag schon genehmigt, aufgrund der Pandemie war die Regeländerung aber kurzfristig verschoben worden.

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