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In Hoffenheim: Tolles Zeichen - es muss ein Ruck durch die Gesellschaft gehen

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An diesem Samstag, 29. Februar 2020, wurde Fußball-Bundesliga-Geschichte geschrieben. Das Spiel zwischen der TSG Hoffenheim und FC Bayern München, das 0:6 aus Sicht der Hausherren endete, wurde zur Nebensache. Ein Kommentar.

Der Hass ist in unserer Gesellschaft seit längerer Zeit angekommen. Es wird gepöbelt, beleidigt - ohne viel nachzudenken. Sehr gerne anonym - in Fan-Kurven oder im Internet. Hauptsache es wird schmutzig und es knallt. Das scheint einen Teil von uns, also der Gesellschaft, zu unterhalten. Im Fußball sind Rivalität zwischen Vereinen, aber auch Hass zwischen Ultra-Gruppierungen schon immer da gewesen.

Doch gerade der Fußball, allen voran die von vielen Bürgern dieses Landes verfolgte Bundesliga, sollten in diesen schweren Zeiten unserer Bundesrepublik vorbildliche Wirkung haben. Auf den Straßen werden Menschen verletzt, verfolgt, gar getötet - aus Hass. Der Fußball sollte die Menschen näher zusammenbringen.

Das, was wir am Samstag in Hoffenheim erlebt haben, sollte ein Anfang sein. Ein Startschuss in vielleicht bessere Zeiten unserer Gesellschaft. Die Profis haben sehr gut reagiert. Dieser Streik der letzten zehn Minuten kann nur befürwortet werden, denn so kann es nicht weiter gehen. Zumindest aber sollten uns die letzten zehn Minuten zwischen Hoffenheim und Bayern München zum Nachdenken bringen. Es muss ein Ruck durch unsere Gesellschaft gehen.

Wie kann man sich nur gegen einen Menschen wie Dietmar Hopp (79), der sich sehr für andere benachteiligte Mit-Menschen einsetzt und sie fördert, ihnen Arbeitsplätze sichert, so scharf einschießen? Es reicht! Die Worte auf den Plakaten aus der Bayern-Kurve oder aus den Stadien anderer Klubs, die in den letzten Tagen, Wochen, Jahren in Richtung Hopp schmetterten, sollte man gar nicht wiederholen. Diese Ultras sorgen sich ja angeblich um die Zukunft des Fußballs. Sie sollten sich lieber um unser aller Zukunft sorgen. Denn sie setzen das falsche Zeichen - für die Gesellschaft.

Einen Menschen zu hassen, zu beleidigen, oder gar im Fadenkreuz zu zeigen, gehört sich einfach nicht. Ganz egal, ob er das Fan-Leitbild des Fußballs nicht vertritt, oder ob er einer anderen Religion angehört oder eine andere Hautfarbe besitzt. Der Hass muss verschwinden. Aus der Bundesliga. Aus unserer Gesellschaft.

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