Das vergangene Spiel ging verloren – und doch erhielt Farat Toku in der vergangenen Woche von allen Seiten positives Feedback. Von nah und fern erreichten den Trainer der SG Wattenscheid 09 begeisterte Rückmeldungen. Und zwar von denjenigen Zuschauern der Dokumentation, die der Westdeutsche Rundfunk (WDR) über den Alltag der Regionalliga-Fußballer ausgestrahlt hatte. Das nahm der 38-Jährige erfreut und auch ein wenig überrascht zur Kenntnis.
Überrascht deshalb, weil in dem Beitrag für ihn kaum Neues zu sehen gewesen war. Für die Zuschauer hingegen war es ein intimer Blick hinter die Kulissen. In die Kabine, in bislang ungesehene Räume im Stadion – natürlich ergänzt durch Szenen von Meisterschaftsspielen. Kurzum: Selbst die, die noch nie im Lohrheidestadion waren, wissen nun, wie es dort aussieht.
Anstoß ist am Sonntag um 14 Uhr
Was diese Dokumentation aber nicht aufdecken konnte: etwas Besorgniserregendes, das als Ursache für die Heimschwäche der Toku-Elf ausgemacht werden könnte. Bisher holte die SGW auf eigenem Geläuf nur vier Punkte, verlor dafür auswärts nur eine Partie. Das könnte vor dem Gastspiel bei Aufsteiger SV Lippstadt 08 (Sonntag, 14 Uhr) ein Mutmacher sein. Denn um die formstarke Mannschaft von Trainer Daniel Berlinski zu schlagen, ist eine überdurchschnittlich starke Leistung vonnöten.
Freilich: Realist Farat Toku glaubt weder an einen Heimfluch noch an eine überragende Auswärtsstärke, die automatisch einen Dreier garantiert. Er weist auf die Wattenscheider Gegner hin, die bislang in der Lohrheide zu Gast waren: Borussia Mönchengladbach II, Oberhausen, Wuppertal und zuletzt Rot-Weiss Essen. Das sind Teams, mit denen sich die SGW in der Endabrechnung nicht um Tabellenplätze streiten wird. Kaan-Marienborn, Bonn und Aachen hingegen schon.
„Wir haben bei Auswärtsspielen meistens auch deshalb gut ausgesehen, weil die Mannschaften dort nicht so tief standen und wir besser mitspielen konnten“, erklärt Farat Toku. So ein Auftreten erwarte er auch am Sonntag von Aufsteiger Lippstadt. „Sie spielen mit sehr viel Selbstvertrauen“, weiß Wattenscheids Trainer. Die Berlinski-Elf trete unbekümmert auf, habe auch gegen starke Teams wie Borussia Dortmund II und Essen Punkte geholt. „Man merkt Lippstadt die bisherigen Erfolge auf dem Platz an“, betont der SGW-Trainer.
Die BVB-Zweite kommt am Mittwoch
Die Portion Selbstvertrauen ist es offenbar, die seinen Spielern im Angriff fehlt. Zu wenig Konstanz herrschte bislang bei den Offensivspielern, in deren Abschlussschwäche Farat Toku auch das größte Manko der Schwarz-Weißen ausgemacht hat. „Wir erspielen uns immer noch viele Torchancen, müssen es aber auch endlich mal schaffen, sie konsequent und eiskalt zu nutzen“, sagt er.
Zum Auftakt in die Englische Woche – bereits am Mittwoch (31. Oktober, 19.30 Uhr) trägt die SGW das Nachholspiel gegen den BVB II aus – steht Farat Toku der komplette Kader zur Verfügung. Torhüter Steffen Scharbaum hat sich von seiner Rückenverletzung erholt und steht wieder als Backup für Edin Sancaktar zur Verfügung.
Autor: Dominik Hamers