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Erster Derbysieg seit 17 Jahren
HSV jubelt im "Wohnzimmer" von St. Pauli

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Schwarz-Weiß-Blaue Partystimmung auf dem Kiez: Der Hamburger SV hat das emotionale Zweitliga-Stadtderby beim FC St. Pauli für eine Machtdemonstration genutzt und den Erzrivalen im Aufstiegsrennen auf sieben Punkte distanziert.

Nach seinem Treffer zum 1:0 sprintete Pierre-Michel Lasogga über den halben Platz zur Fankurve und jubelte ausgelassen mit den HSV-Anhängern. In den Katakomben des Millerntorstadions sagte der HSV-Derbyheld später: "Ich bin den Sprint unter 19 Sekunden gelaufen - ein überragendes Gefühl." Lasogga legte noch einen Treffer zum 3:0 nach, zuvor traf Khaled Narey, danach erzielte noch Douglas Santos den Schlusspunkt.

Durch den 4:0 (1:0)-Erfolg ist der HSV nach dem 25. Spieltag Tabellenzweiter und bleibt dem Spitzenreiter 1. FC Köln dicht auf den Fersen. Das Team von Hannes Wolf scheint durch den Erfolg endgültig in Richtung Aufstieg in die Bundesliga zu marschieren. Überschattet wurde die Begegnung vom wiederholten Einsatz von Pyrotechnik von beiden Fanlagern. Schiedsrichter Felix Brych schickte beide Mannschaften in der 82. Minute in die Kabine. Nach rund fünfminütiger Unterbrechung setzte er das Spiel fort. Gegenüber dem NDR und dieser Redaktion sagte Brych: "Es war ein schwieriges Spiel, viele Einflüsse kamen von außen. Mein Gang in die Kabine war die letzte Mahnung - das Zeichen hat gewirkt."

Für eine ganze Generation von HSV-Fans war es der erste Derby-Sieg, den bis dato letzten Erfolg gegen den ewigen Gegner hatten die "Rothosen" im April 2002 (4:0) gefeiert. Die Kiezkicker um Coach Markus Kauczinski waren dagegen nach einem viel zu passiven Auftritt chancenlos. St. Pauli bleibt Vierter und hat vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz drei (Union Berlin). "Es gibt ganz sicher wichtigere Dinge als Fußball, aber im Moment nicht", hatte HSV-Coach Wolf bei Sky vor dem Anpfiff der Partie gesagt, auf die beide Fanlager wochenlang hingefiebert hatten. Die Gäste folgten der klaren Ansprache.

Während sich St. Pauli sehr tief zurückzog, dominierte das Auswärtsteam mit einer Spielanlage, die auf viel Ballbesitz ausgelegt war. Aaron Hunt, der kurz vor dem Halbzeitpfiff ausgewechselt werden musste, spielte seine Übersicht und Technik immer wieder aus. Erst setzte er Douglas Santos gefährlich ein (21.), dann war er Wegbereiter für die Führung mit einem Freistoß an die Latte, den Abpraller nutzte Lasogga.

St. Pauli besaß in der ersten Hälfte nur eine echte Gelegenheit durch den früheren Bundesliga-Torschützenkönig Alexander Meier per Direktabnahme (28.), nach dem Wechsel musste mehr kommen. Und es kam direkt mehr. Ryo Miyaichi prüfte HSV-Keeper Julian Pollersbeck ernsthaft (46.). Auch nach dem zweiten Gegentor kämpften die Hausherren wacker weiter, doch der HSV zeigte sich hoch effizient. Bakery Jatta hatte bei einem Aluminium-Treffer (76.) gar noch einen weiteren Treffer auf dem Fuß.

Das Spiel war von der Polizei als Hochrisikospiel deklariert worden und etwa 1800 Kräfte waren rund um die Reeperbahn im Einsatz. Sie setzten eine klare Trennung der Fanlager durch. Vor dem Anpfiff blieb es bis auf einige Scharmützel vergleichsweise ruhig, während des Spiels brannte dann allerdings immer wieder Pyrotechnik in den Kurven. Christian Hoch mit sid

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