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Hoffenheim nennt BVB-Plakat "einen Mordaufruf"

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Dortmunder Fans haben in Hoffenheim provoziert. BVB-Chef Watzke hat sich bereits entschuldigt. Dennoch schreibt die TSG einen empörten Brief.

Dieses Plakat wird die Parteien auch in den kommenden Tagen noch beschäftigen. Ein ­Plakat, das im Spiel von Borussia Dortmund bei der TSG Hoffenheim im Gästeblock neben ­Beleidungen zu sehen war. Es zeigte das Konterfrei von Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp mit einem Fadenkreuz darüber. Dazu der Satz: „Hasta la vista, Hopp!“

Offener Brief von der TSG Hoffenheim

Die TSG veröffentlichte daraufhin am Sonntag einen Offenen Brief. „Mit tiefer Erschütterung haben wir die Anfeindungen gegen Dietmar Hopp im Rahmen unseres Heimspiels am Samstag gegen Borussia Dortmund erlebt. Wir verurteilen diese auf das Schärfste“, stand darin. Weiters war von „unverhohlenem Hass und Hetze“ sowie in Bezug auf das Fadenkreuz-Plakat von „einem Mordaufruf“ die Rede.

Watzke hatte sich schnell für die Aktion der BVB-Fans entschuldigt

Klar war aber allen Beteiligten, dass eine Grenze deutlich überschritten ist. Nicht nur Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer des BVB, entschuldigte sich schon kurz nach dem Schlusspfiff im Namen des Vereins und kündigte an, Hopp in der kommenden Woche anrufen zu wollen, um ihm dies auch persönlich mitzuteilen. „Das ist nicht zu akzeptieren“, wird Watzke in einer eilig verfassten Stellungnahme zitiert: „So ein Verhalten entspricht in keinster Weise den Werten von Borussia Dortmund!“ Und weiter: „Wir haben in dieser Woche, in der sich das Ganze leider immer mehr hochschaukelte, versucht zu deeskalieren und haben mit allen Parteien gesprochen. Leider waren wir dabei nicht erfolgreich.“

Denn die erneute Eskalation hat eine Vorgeschichte. In den Tagen vor dem Spiel war öffentlich geworden, dass Hopp Strafanzeige gegen mehr als 30 BVB-Fans erstattet hatte, die ihn im letzten Spiel der vergangenen Saison mit Gesängen beleidigt hatten. Jene Fans hatten am Samstag Hausverbot, was das Fanbündnis „Südtribüne Dortmund“ kritisierte. Die BVB-Fans hinterließen laut Auskunft eines Hoffenheimer Sprechers auch demolierte WC-Anlagen im Gästeblock.

Hopp ist ein Feindbild in Dortmund

Seit jeher gilt SAP-Mitbegründer und Multimilliardär Hopp als Feindbild in Dortmund, weil er mit seinem Geld aus dem einst niederklassigen Dorfklub einen ambitionierten Bundesligisten gemacht hat. Immer wieder war er in der Vergangenheit der Wut und den Beielidigungen der BVB-Fans ausgesetzt. Zum Beispiel 2008, als schon einmal ein Hopp-Plakat mit Fadenkreuz im Gästeblock auftauchte. Seine Strafanzeige gegen einen 19-Jährigen zog Hopp damals zurück.

Eigentlich schien sich die Lage zwischen Hopp und den BVB-Fans auf ein immer noch fragwürdiges, aber geduldetes Bundesliga-Niveau bewegt zu haben. Nun hat diese Beziehung ihren nächsten Eklat.

Autor: Daniel Berg

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