Der frühere Trainer von Borussia Dortmund, Ottmar Hitzfeld, hat den BVB im Titelrennen der Fußball-Bundesliga kritisiert. Angesichts des zuletzt verspielten Vorsprungs gegen Rekordmeister und Spitzenreiter Bayern München sagte der Ex-Coach beider Clubs: Die Bosse und Trainer Lucien Favre hätten sich «früher klar positionieren sollen» zum Ziel Meisterschaft. «Bei neun Punkten Vorsprung immer jener Frage auszuweichen, fand ich falsch.» Die Außendarstellung sei nicht optimal gewesen.
«Und jetzt macht mir Dortmund einen sehr nervösen Eindruck. Aber gerade in den letzten drei Spielen kommt es auf die Nervenstärke an», sagte Hitzfeld im Interview der Zeitung «Blick» in der Schweiz.
Ex-BVB-Trainer Hitzfeld: Dortmund macht keine Big Points
Der ehemalige Meister-Macher Hitzfeld befand: «Es war nach dem 2:4 gegen Schalke nicht besonders geschickt zu sagen, der Titel sei weg.» Aufgrund der vergangenen Spiele spreche das «Momentum» nun für die Bayern. «Sie haben einen Riesenrückstand aufgeholt und haben es nun in der eigenen Hand. Dortmund ist den Beweis schuldig geblieben, Big Points machen zu können.»
BVB-Trainer Lucien Favre hatte die Meisterschaft nach dem 2:4 gegen Schalke voreilig abgeschenkt. Durch das 1:1-Remis der Bayern in Nürnberg bleiben die Dortmunder aber noch im Rennen. "Wir werden alles versuchen, die Bayern noch abzufangen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund dem SID am Montag kämpferisch. "Drei Spieltage vor Saisonende nur zwei Punkte Vorsprung für den Spitzenreiter: Das hat es lange nicht gegeben und tut der Bundesliga sehr gut", betonte Watzke. Sportdirektor Michael Zorc nahm nach dem Bayern-Spiel beim 1. FC Nürnberg (1:1) am Sonntag erleichtert zur Kenntnis, dass "wir wieder dabei sind".
Nach Meinung von Ex-Trainer Ottmar Hitzeld kommt diese kämpferische Haltung aber zu spät. (dpa, RS)