Deutschlands Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus spricht sich für zusätzliche sportliche Kompetenz auf der Führungsebene des FC Schalke 04 aus. Dabei bringt er das Modell eines externen Beraters für Sportvorstand Christian Heidel ins Spiel, wie es Schalkes Konkurrent Borussia Dortmund seit dieser Saison erfolgreich anwendet.
Borussia Dortmund hat vor Beginn der aktuellen Spielzeit Matthias Sammer als externen Berater verpflichtet. Der frühere Spieler und Trainer des BVB trifft sich in regelmäßigen Abständen mit der Vereinsführung um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und dem Leiter der Lizenzspielerabteilung Sebastian Kehl, um zu diskutieren und Anregungen und Hilfestellungen zu geben. Offenbar war das eine gute Entscheidung, der aktuelle sportliche Erfolg gibt dem BVB in jedem Fall recht.
Thon und Metzelder sind auch als TV-Experten tätig Matthäus glaubt, dass auch Schalke Hilfe von außen gut tun würde. "Es muss ja nicht nur ein Berater sein. Ich bin ein großer Befürworter davon, ehemalige Ikonen des Klubs einzubinden", schrieb Matthäus in seiner wöchentlichen Kolumne 'So sehe ich das' bei skysport.de. Geeignete Kandidaten sieht Matthäus in Olaf Thon und Christoph Metzelder. Beide sind derzeit als TV-Experten im Einsatz, Thon bei Sport1, Metzelder bei Sky. Ein Hindernis wäre das nicht, schließlich fungiert auch Sammer neben seiner BVB-Tätigkeit weiter als Eurosport-Experte.
Fehler bei Transferpolitik
Nach Informationen dieser Redaktion zählt Metzelder tatsächlich zu den gehandelten Kandidaten für den Posten, ebenso der ehemalige Schalker Profis Mike Büskens. Auch Schalkes aktueller Technischer Direktor für Entwicklung, Peter Knäbel, wird genannt.
Matthäus ist sich sicher, dass mit zusätzlicher Unterstützung auf Schalke im vergangenen Sommer weniger Fehler auf dem Transfermarkt passiert wären. Der 57-Jährige meint: "Viele Transfers funktionieren überhaupt nicht. Man hat Spieler gekauft, die unter anderen Trainern und mit anderen Mitspielern und Spielsystemen Woche für Woche abgeliefert haben. Aber es sind offensichtlich Spieler, die nicht zur Philosophie und Spielweise von Trainer Domenico Tedesco passen."
Autor: Tim Müller