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Halterns Marketingchef stichtelt gegen RWE - Uhlig kontert

Foto: Thorsten Tillmann
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Der 21. Spieltag der Regionalliga West hatte eine dicke Überraschung parat: Der VfB Homberg siegte bei Rot-Weiss Essen mit 2:0 (2:0). Nur eine gute Stunde nach dem Spiel meldete sich TuS Haltern - in Person des Marketingchefs - zu Wort - und stichelte gegen RWE.

"Wenn man als Profi-Team trotz jährlicher Millionen-Investments endlich aus der Regionalliga aufsteigen will, muss man übrigens gegen die von Eurem Vorstand sogenannten „amateurhaften Dorfclubs" gewinnen. Als direkter Konkurrent vom VfB Homberg hätten wir uns selbst am meisten über einen Sieg von Euch heute Abend gefreut. Bitte macht aber für euer jahrelanges sportliches Versagen keine Dritten, sondern nur euch selbst verantwortlich", richtet Raphael Brinkert, Marketingleiter des Aufsteigers aus Haltern, in einem Facebook-Post seine Worte in Richtung Rot-Weiss Essen.

Jedoch ist dieser Post nur für die über 3200 Facebook-Freunde Brinkerts zu sehen.

Hintergrund der Geschichte ist die Spielabsage des TuS Haltern gegen Rot-Weiss Essen vor zwei Wochen. Das Ligaspiel zwischen Haltern und RWE konnte aufgrund einer Platzsperrung durch die Stadt Herne nicht stattfinden.

[article=458952]Marcus Uhlig, Vorsitzender von Rot-Weiss Essen, hatte sich über die Absage in der Mondpalast-Arena zu Wanne-Eickel geärgert.[/article] "Wir haben der Stadt Herne angeboten, dass wir mit zusätzlichem Personal und Gerät nach Herne kommen, um kurzfristig den Platz zu präparieren. Selbstverständlich hätten wir die Kosten dafür übernommen. Wir haben einen der besten Greenkeeper in Deutschland und hätten gerne geholfen. Doch die Botschaft aus Herne war, dass das nicht helfen würde", sagte Uhlig, der auch noch eine andere Idee hatte: "Wir haben sogar die Idee gehabt, das Spiel kurzfristig woanders auszutragen. Zum Beispiel in Wattenscheid. Aber das bekommt der TuS Haltern organisatorisch nicht hin. Leider."

Diese Worte empfand Brinkert anscheinend als Angriff auf den kleinen TuS Haltern und nutzte nun die Niederlage von Rot-Weiss Essen gegen den VfB Homberg zu einer kleinen Retour-Kutsche. Konfrontiert mit seinem Post am Freitagabend, sagte Brinkert am Samstagmorgen gegenüber RevierSport: "Ich hätte den Post vielleicht allgemeiner verfassen sollen und nicht 'lieber Rot-Weiss Essen' beginnen sollen. Mir geht es einfach darum, dass das ganze Wett- und Aufrüsten der Vereine in der 4. Liga den Amateursport kaputt macht. Die Regionalliga ist laut den Statuten die höchste Amateurliga im deutschen Fußball. Mir ist klar, dass sich hier aber dennoch Vereine mit Profistrukturen befinden. Diese sollten jedoch akzeptieren, dass sie sich in einer Amateurliga befinden. Denn auf Dauer macht dieses Wettrüsten diese Liga kaputt."

RWE-Boss Uhlig wollte die Facebook-Worte Brinkerts nicht auf Rot-Weiss Essen sitzen lassen und konterte via RevierSport: "Dass der Herr sich in dieser Form öffentlich äußert ist eine absolute Frechheit. Das ist dermaßen Unfug, dass sich jedes weitere Wort zu diesem seltsamen Kommentar erübrigt. Ganz schlechtes Marketing von Marketing-Mann Brinkert."

Der nur für Freunde sichtbare Brinkert-Post im Wortlaut:

Lieber Rot-Weiss Essen e.V.,

wenn man als Profi-Team trotz jährlicher Millionen-Investments endlich aus der Regionalliga aufsteigen will, muss man übrigens gegen die von Eurem Vorstand sogenannten „amateurhaften Dorfclubs“ gewinnen.

Mehrfache Verbands- und Vereins-Beleidigungen hinsichtlich der Spielausfälle im Amateursport aufgrund widriger Platzverhältnisse sowie Sprüche gegen den Amateurfußball im Allgemeinen schießen weder Tore, noch sorgen sie für die erforderlichen Punkte, um in die erste Profi-Liga, die 3. Liga, aufzusteigen.

Wer Profi-Bedingungen im Amateursport fordert, der sorgt damit für ein gefährliches Auf- und Wettrüsten, dessen Ergebnis eine steigende Anzahl an Vereins-Insolvenzen ist, wie wir sie gerade bei Traditionsvereinen wie Wattenscheid und Herne erleben und wie sie vielerorts permanent drohen.

Als direkter Konkurrent vom VfB Homberg hätten wir uns selbst am meisten über einen Sieg von Euch heute Abend gefreut. Bitte macht aber für euer jahrelanges sportliches Versagen keine Dritten, sondern nur euch selbst verantwortlich.

Eure Fans und der Amateursport haben es verdient. Was die Spielausfälle betrifft sogar euer Team, denn Spiel starke Mannschaften profitieren in der Regel am meisten von besseren Platzbedingungen im Frühjahr.

Raphael Brinkert Marketingleiter TuS Haltern am See

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