Rot-Weiss Essen führt mit zwei Siegen und 7:1 Toren die Heimtabelle an und hatte mit 11.077 und 8.052 Besuchern auch bisher die höchsten Zuschauerzahlen in der aktuellen Regionalliga-West. Geht es nach Jürgen Lucas, dann soll das auch so bleiben. Die Hafenstraße soll wieder eine echte Festung werden.
Jürgen Lucas, wie erleichtert sind Sie, dass der Saisonstart gelungen ist?
Natürlich freuen wir uns alle darüber. Ich muss aber sagen, dass wir auch nach der 1:2-Niederlage in Rödinghausen ruhig geblieben sind. Wir hatten im Trainer- und Funktionsteam immer eine große Überzeugung. Diese Mannschaft ist super auf die Saison vorbereitet. Glücklicherweise konnten wir das nach dem Rödinghausen-Spiel auch mit positiven Ergebnissen bestätigen.
Und nicht nur die Ergebnisse waren positiv, auch die Art und Weise der Siege wusste zu gefallen...
Ja, das gefällt uns natürlich auch. Wir haben in jedem Spiel unsere Tore gemacht und viele Chancen kreiert. Der Funke ist vom Rasen auf die Ränge übergesprungen. Das Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Fans klappt aktuell sehr gut. Das muss auch unser Faustpfand sein.
Die Fans haben einen gehörigen Anteil am aktuellen Lauf der Mannschaft
Jürgen Lucas
Sie sprechen die Fans ein: Welchen Anteil haben die Leute in der Kurve an der aktuellen Tabellenführung?
Ich bin niemand, der sich irgendwo einschleimen oder dergleichen will. Aber ich muss klipp und klar sagen: Die Fans haben einen gehörigen Anteil am aktuellen Lauf der Mannschaft. So wie die Anhänger die Mannschaft nach dem Rödinghausen-Spiel aufgemuntert und gefeiert haben, war unglaublich. So etwas habe ich schon lange in Essen nicht mehr gesehen. Man hat einfach gemerkt, dass die Fans ein super Gespür entwickelt haben, um zu sehen, dass die Mannschaft alles gegeben hat. Dann verzeihen RWE-Fans auch Niederlagen.
RWE hat auch endlich mal die Heimspiele dominiert. Was ist da in der Vorbereitung passiert?
Unser Trainer Karsten Neitzel hat von Beginn an betont, dass die Hafenstraße zu einer Festung werden muss. Er hat es geschafft, die Jungs bestens auf die Heimspiele einzustellen, in den Spielern die Emotionalität geweckt. Das ging nicht nur durch Gespräche, sondern auch mit Videosequenzen und anderen Dingen, die ich nicht verraten möchte. Jedenfalls klappt das aktuell sehr gut. Wir sind uns im Team alle einig: Wir haben keine Lust mehr, dass die Gegner in den Vorberichten stets davon reden, wie schön es ist an der Hafenstraße zu spielen und dann auch noch die Punkte mitnehmen. Die Gegner müssen wieder mit Respekt nach Essen anreisen und wissen, wie schwer es ist einen Punkt von der Hafenstraße mitzubringen.
Herkenrath, Bonn, Lippstadt, Verl - so heißen die nächsten Gegner. Dürfen die Fans nun davon träumen, dass die Mannschaft die Tabellenführung festigt?
Unsere Fans dürfen immer träumen. Wichtig ist, dass wir und die Mannschaft auf dem Teppich bleiben. Wir genießen noch am Montag den Sieg über Köln und die Tabellenführung. Ab Dienstag gilt dann unser Fokus nur dem TV Herkenrath. Wir müssen da klar denken und klar bleiben. Denn gegen Rödinghausen war nicht alles schlecht, jetzt dürfen wir aber auch nicht denken, dass alles gut ist. Wir müssen uns Woche für Woche top vorbereiten, um uns und die Fans am Wochenende mit drei Punkten zu belohnen. Das wird unser Ziel sein - Woche für Woche.
Autor: Krystian Wozniak