Ilkay Gündogan und Mario Götze haben gemeinsam schon tolle Zeiten erlebt. Damals, bei Borussia Dortmund. 2012 feierten sie das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. 2013 verblüfften sie Europa, zogen ins Finale der Champions League ein. Doch in Wembley, dem Finalort, stand nur Gündogan auf dem Platz. Während er bei der 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern einen Elfmeter verwandelte, musste Götze, dessen Wechsel zu den Münchenern kurz zuvor bekannt geworden war, verletzt von der Tribüne aus zuschauen.
Auch das haben diese beiden hochbegabten deutschen Nationalspieler gemeinsam: häufige Verletzungen. Gündogan kosteten sie die Teilnahme an der WM 2014 und der EM 2016. Götze machten sie das Leben erst beim FC Bayern, dann nach seiner Rückkehr auch beim BVB schwer.
"Bodenständiger, kollegialer Charakter"
Heute liegt das in der Vergangenheit. Ilkay Gündogan überragt im Mittelfeld bei Premier-League-Topklub Manchester City. Mario Götze hat bei Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund unter Trainer Lucien Favre in einer neuen Rolle zu beeindruckender Form gefunden.
Doch den 26-jährigen Götze und den zwei Jahre älteren Gündogan verbinden nicht nur Parallelen im Karriereverlauf. Sie sind auch gut befreundet. Stehen noch immer in Kontakt.
„Ich mag Mario zuallererst als Menschen sehr gerne, er ist ein sehr bodenständiger, kollegialer Charakter. Er investiert sehr viel, um immer wieder in den besten Zustand zu kommen“, sagt Ilkay Gündogan im Gespräch mit der Sport Bild. Dass Götze nach einiger Kritik beim BVB nun wieder aufblüht, freut den Mittelfeldstar: „Ich glaube, dass es mit Mario und dem BVB sehr gut passt, er sich wohlfühlt. Deswegen würde ich mich freuen, wenn er dort noch ein paar Jahre bleibt und mit dem BVB erfolgreich ist.“
Gündogan sieht Premier League vor Bundesliga
Gündogan, der 2016 von Dortmund zu Manchester City gewechselt war, verfolgt noch immer, was sein Ex-Klub macht. Die Meisterschaft würde er den Dortmundern in dieser Saison „natürlich wünschen“. Den FC Bayern empfinde er derzeit „nicht so souverän, dass ich sagen würde: Sie kontrollieren die Gegner und sind übermächtig“. Er legt sich fest: „Wenn Dortmund keine Schwächephase mehr hat, werden sie Meister.“
Im Vergleich von Premier League und Bundesliga sieht er die englische Liga „schon deutlich“ vorne. „Ich sehe mir nach wie vor viel in der Bundesliga an“, sagt Gündogan der Sport Bild. „In der Spitze ist es vielleicht auf ähnlichem Niveau, aber da reden wir in Deutschland von Bayern und Dortmund, in England von Liverpool, Manchester United, Chelsea, Tottenham, Arsenal und uns. Das ist der Haupt-Unterschied.“ (meme)