Natürlich war MSV-Angreifer Joseph-Claude Gyau enttäuscht über die 1:3-Niederlage gegen den SSV Jahn Regensburg, aber man merkte dem amerikanischen Nationalspieler an, dass er froh war über seine persönliche Leistung, die über die 70 Spielminuten, die er auf dem Rasen stand durchgehend stimmte.
„Hatte Glück, dass Cauly Papa geworden ist“
Gyau rackerte die Linie herauf und herunter, kreierte Torchancen und wahrte mit seinem starken Volleytreffer zu 1:2-Anschluss immerhin lange Zeit die Chance, dass seine Mannschaft noch einmal zurück ins Spiel hätte finden können. „Ich bin natürlich traurig über die aktuelle Situation und es tut weh, wenn man sieht, dass die Fans so unzufrieden sind“, erklärte der Stürmer nach dem Spiel. Seine Freude über die persönliche Leistung konnte er aber dann doch nicht verbergen. „Ich hatte Glück, das Cauly Souza in dieser Woche Papa geworden ist und konnte mich so präsentieren. Ich denke, ich konnte mich zeigen“, sagte der 26-Jährige selbstbewusst.
Pfiffe gegen Gruev bei Gyau-Auswechslung
Seine Leistung gefiel auch den Fans. Das merkte man vor allem, als diese bei seiner Auswechslung in der 69. Spielminute pfiffen. Nicht, weil er so schlecht gespielt hatte, sondern weil er ihnen die Hoffnung gab, dass das Spiel noch eine Wende nehmen könnte und Trainer Ilia Gruev ihnen diese Hoffnung somit nahm. „Das war schon komisch“, berichtete der ehemalige Spieler von Borussia Dortmund. „Gruev raus“-Rufe hallten daraufhin sogar durch die Schauinsland-Reisen-Arena, doch dazu wollte Gyau nicht zu viel sagen. „Klar bekommen wir das mit. Ich weiß nicht, wie es in der Trainerpersonalie weitergeht und das zu beurteien steht mir auch nicht zu.“
Gegen den Trainer habe die Mannschaft allerdings „auf keinen Fall“ gespielt. „Wir sind eine Einheit und werden es auch weiter sein“, so Gyau. Sein Trainer erklärte die Auswechslung indes sehr kurz und deutlich. „Die Zuschauer haben natürlich gesehen, dass Joseph super gespielt hat, aber sie kennen seinen Fitnessstand nicht und wissen nicht, wann er mit seinen Kräften vielleicht auch am Ende ist. Deshalb habe ich ihn rausgenommen.“
Autor: Marlon Irlbacher